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Wolfsriss bei Scheppau: Mehr als 30 Schafe tot
Ein Beitrag von: Manuela Baxmann| am 05. November 2024
Wölfe überfallen Schafherde im Kreis Helmstedt/Wolfenbüttel. Mindestens 32 Schafe sind tot. Die Frau des Schäfers berichtet.
Petra Bokelmann schiebt das Scheunentor auf. „Es ist wie in einem Horrorfilm“, sagt sie. Hier liegen die Kadaver und Überreste von rund 20 Schafen: Bei einem hängt der Pansen heraus, von einem anderen ist nicht mehr als das Gerippe übrig. Den Gestank der toten Tiere bekommt sie seit Tagen nicht mehr aus der Nase. Mutmaßlich zwölf Wölfe haben die Herde der Wanderschäferei Bokelmann vergangene Woche zwischen Schandelah/Wohld (LK Wolfenbüttel) und Scheppau (LK Helmstedt) überfallen.
In der Nacht von Montag (28.10.) auf Dienstag (29.10.) hat das Rudel mindestens 32 Schafe getötet oder so schwer verletzt, dass sie eingeschläfert werden mussten. Darunter viele tragende Tiere. 29 weitere sind verletzt. Eingezäunt waren die rund 300 Schafe mit einem mobilen Zaun gemäß Richtlinie Wolf.
Wolfsangriff: Schafe flüchten kilometerweit
In ihrer Panik haben die Schafe den Zaun niedergerissen und sind in alle Himmelsrichtungen geflüchtet. „Sie haben sich im Wald, in Gebüschen oder im hohen Gras versteckt. Manche standen direkt am Fahrbandrand der A39“, berichtet Petra Bokelmann. „Wir haben tote Tiere oder ihre Körperteile bis zu zehn Kilometer weit entfernt vom Rissort gefunden.“ Ihr Mann, Christof Bokelmann, sucht noch immer nach 28 vermissten Schafen. Unterstützt wird der Schäfer dabei vor allem von Jägern und Landwirten aus der Region sowie von Drohnenpiloten.
Petra Bokelmann zeigt auf ein Schaf, dessen Kehle durchgebissen ist: „Das war mein Lieblingsschaf“, verrät sie. „Das haben wir zwei Tage später in einem Dornengebüsch gefunden – schwerverletzt. Wir konnten es nur noch einschläfern.“ Tränen stehen ihr in den Augen. Zehn andere tote Schafe haben sie im Unterholz entdeckt. „Mehrere Wölfe müssen sie hier rein getrieben haben“, vermutet sie. „Als sie nicht mehr flüchten konnten, haben die Wölfe sie bei lebendigem Leib angefressen.“
Landwirte und Jäger aus der Umgebung haben die Herde nach dem Angriff rund um die Uhr bewacht. „Allein in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag ist das Rudel vier Mal zur Schafherde zurückkehrt und ließ sich nur widerwillig von den Menschen vertreiben“, berichtet Petra Bokelmann. Donnerstagfrüh (31.10.) hat das Ehepaar seine Schafe in den Landkreis Hildesheim transportiert. „Hier ist der Wolfsdruck noch nicht so groß“, erklärt Petra Bokelmann. Die anderen Tierhalter in der Region rund um Scheppau machen sich derweil große Sorgen – gerade jetzt, wo die Schafe weg sind: Wo wird das Rudel als nächstes zuschlagen?
Wölfe schlagen auch bei Schafhalter in Lauingen zu
Schon in der darauffolgenden Nacht zu Freitag kam es zu dem nächsten Übergriff: Dieses Mal bei einem Schafhalter in der Nähe von Lauingen. Hier töteten Wölfe 18 Schafe auf dem Gelände einer Photovoltaikanlage. „Die Fläche ist von einem etwa 1,80 m hohen Festzaun umgeben, der mit Stacheldraht nach oben abschließt“, weiß Petra Bokelmann. Doch er reiche nicht überall bis zum Boden, damit Kleinwild die Möglichkeit habe, hindurchzuschlüpfen. Sie vermutet, dass sich auch die Wölfe durch die Schlupfe gezwängt haben.
Pferdehalter haben Angst vor Wolfsangriffen
Zusätzlich habe der Schäfer seine Tiere über Nacht noch mit einem Stromzaun gesichert. Doch auch der konnte die Wölfe nicht aufhalten. „Es müssen mindestens fünf gewesen sein“, sagt Wolfsberater Andres Hofmann gegenüber der Braunschweiger Zeitung. Die Fährten würden das verraten. Er sei besorgt, denn wenn Wölfe Großrudel bildeten, deute das darauf hin, dass sie bald größere Tiere jagen. Daher haben auch die Pferdehalter der Region Angst. „Kerstin Köchy aus Destedt betreibt hier beispielsweise einen Bewegungsstall mit rund 40 Pensionspferden“, erzählt Petra Bokelmann. Sie habe bereits eine Spezialfirma beauftragt, die die Pferde nachts per Video bewache.
Drei Wolfsrisse in vier Wochen: Muss die Schäferei aufgeben?
Für Bokelmanns war es bereits der dritte Riss innerhalb von vier Wochen. Einen Tag vor dem jüngsten Überfall hatte sich das Ehepaar Bokelmann über Herdenschutzhunde informiert und sich mit einem Züchter getroffen. Doch Petra Bokelmann ist skeptisch: „Für unsere Herde bräuchten wir mindestens zehn Hunde.“ Zudem seien das furchtbare Kämpfe, wenn Hunde und Wölfe aufeinandertreffen. Für das Ehepaar ist klar: Sollte es noch einen Wolfübergriff auf ihre Schafe geben, werden sie ihre Wanderschäferei aufgeben.
Quelle: LAND & FORST
Die Tischler-Ausbildung bei Lavie in Königslutter wird zeitgemäßer und sicherer
Zwei Stiftungen sorgen für eine neue Bandsäge
Die Tischler-Ausbildung bei Lavie in Königslutter wird zeitgemäßer und sicherer – profitieren soll auch die Wirtschaft.
Königslutter. Einen großen Schritt nach vorn machte jetzt die Tischlerwerkstatt der Lavie Reha. Die gemeinnützige GmbH, die sich um psychisch belastete junge Menschen kümmert, konnte eine neue Bandsäge anschaffen – Auslöser waren zwei Geldspenden engagierter Stiftungen.
Dass eine Bandsäge durchaus ein Quantensprung sein kann, erläuterte bei der Übergabe Anselm Strutzke. Der 53-jährige Tischlermeister leitet die Werkstatt seit drei Jahren und hat sich vorgenommen, Ausstattung und Arbeitsumfeld schrittweise zu modernisieren. „Verschiedene Dinge sind hier doch ziemlich in die Jahre gekommen.“
Die neue Bandsäge entspricht den aktuellsten Sicherheitsanforderungen: „Heute ist eine Motorbremse vorgeschrieben: Das Sägeblatt muss innerhalb von drei bis sechs Sekunden nach Abschaltung stehen“, erklärte der Fachmann, auch wenn er einräumt, bei Lavie noch keinen Unfall erlebt zu haben. „Aber man muss den Auszubildenden jedes Jahr erstmal ihre Lässigkeiten abgewöhnen.“
Dabei helfen die vom Säge-Hersteller mitgelieferten Schilder, außerdem gibt es einen Maschinenlehrgang. Investitionen in die Abteilung Strutzke scheinen anzukommen: Unter den Lavie-Absolventinnen und Absolventen war nur ein Tischler, wenn auch ein sehr guter, wie der Meister betont. In den nächsten beiden Jahrgängen sind schon jeweils zwei Auszubildende, „und aktuell haben sogar vier begonnen“, freut sich der Leiter. „Holz ist im Kommen.“
Diese Entwicklung sei nicht nur für die Werkstatt gut, sondern auch für die Wirtschaft. „Vernünftig ausgebildete Leute werden überall dringend gesucht.“ Das Niveau und die Attraktivität der Ausbildung bei Lavie hebt nun auch die neue Säge. Sie entspricht nicht nur dem Arbeitsschutz durch eine Span-Absaugung, sondern begeistert durch Genauigkeit und Präzision, wie der Meister bei einigen Probeschnitten festgestellt hat. „Außerdem kann sie auch sehr schön Bögen schneiden, was unsere Möglichkeiten erweitert.“
Fast 3300 Euro kostete das neue Gerät. Die Bürgerstiftung Ostfalen mit Sitz in Helmstedt übernahm den Löwenanteil. “Diese Anschaffung ist ein nützliches Projekt, das wir gern gefördert haben“, sagte Michael Mechow vom Vorstand. Die Stiftung Ostfalen erhalte übers Jahr Anträge aus den verschiedensten Bereichen. „Projekte für Ausbildung und Kultur haben bei uns immer gute Chancen.“
Thomas Mosenheuer überbrachte einen Scheck über 900 Euro von der Sparkassenstiftung Braunschweig. „Wir unterstützen jedes Jahr rund 35 Anträge in dieser Größenordnung“, berichtete er. Das gesamte Umfeld der Lavie Reha werde stets wohlwollend beobachtet. „Unsere Stiftung unterstützt besonders gern Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen.“
Corinna Wollenhaupt bedankte sich herzlich bei den Spendern, deren Unterstützung sehr geholfen habe. „Wir legen bei Lavie viel Wert auf ein vielfältiges Angebot in Ausbildung und Praxis“, unterstrich die Lavie-Geschäftsführerin. „Unterstützung wie die Ihre ist dabei unabdingbar.“
Titelfoto: Bei der Übergabe der neuen Bandsäge an die Lavie-Tischlerei (von links): Werkstatt-Leiter Anselm Strutzke, Michael Mechow von der Bürgerstiftung Ostfalen (Helmstedt), Lavie-Geschäftsführerin Corinna Wollenhaupt und Thomas Mosenheuer (Sparkassenstiftung Braunschweig). Foto: Regio-Press
Wird Bauen in Cremlingen noch teurer?
SPD und Grüne verschärfen die Vergabekriterien für Bauplätze
Den Traum vom eigenen Heim zu realisieren ist kein preiswertes Unterfangen, denn seit Jahren wird Bauen stetig teurer. Zwischen 2010 und 2021 stieg der Baupreisindex des Statistischen Bundesamts, der die reinen Kosten für den Bau von „individuell geplanten Ein- und Mehrfamilienhäusern“ abbildet, um rund 40 Prozent. Die Inflationsrate stieg im selben Zeitraum um fast 20 Prozent. Dazu kamen gestiegene Energiepreise und etliche gesetzliche Vorgaben, zum Beispiel in jüngster Vergangenheit die Heizungsgesetzgebung, die die Rahmenbedingungen für bauwillige Bürgerinnen und Bürger nicht vereinfachen. So mancher musste da feststellen, dass sein Eigenheim vorerst wohl ein unerfüllter Traum bleiben wird.
In Cremlingen drohen die Baukosten jetzt darüber hinaus weiter zu steigen, da die SPD/Grüne-Gruppe im Gemeinderat die Vergabekriterien für den Verkauf von Bauplätzen mit ihrer Mehrheit noch einmal erheblich verschärft hat. Zudem soll der Kreis der möglichen Bewerberinnen und Bewerber, die in der Gemeinde auf ein Grundstück hoffen dürfen, von vornherein eingeschränkt werden.
Die Anpassungen drehen sich dabei in erster Linie um die weitere Erhöhung des über den gesetzlichen Rahmen hinausgehenden energetischen Standards (KFW 55, auch KFW 40). Zusätzlich sollen Bauwillige sich von vornherein zu nachhaltigem Bauen und zu Bauen mit Recyclingmaterialien verpflichten, um an ein Baugrundstück zu gelangen. Die Gruppe um SPD und Grüne argumentiert, dass die Verschärfung der Vergabekriterien notwendig sei, um ökologische Standards zu verbessern. Ziel sei es, nachhaltiges Bauen stark zu fördern.
In der CDU stößt diese Initiative nicht auf Gegenliebe und wird eher als kontraproduktiv für die Menschen gesehen, die in der Gemeinde ihr Zuhause finden wollen. Vorgaben, die über den gesetzlichen Rahmen hinausgehen und das Einfamilienhaus am Ende unerschwinglich machen, sind da der falsche Ansatz.
„Schon in unserem Wahlprogramm für diese Wahlperiode steht es ganz klar: Wir wollen für die jüngere, in der Gemeinde aufgewachsene Generation Wohnangebote machen, um ihnen weiterhin das Wohnen mit ihren Familien in den jeweiligen Ortschaften zu ermöglichen“, so der Gruppenvorsitzende Tobias Breske. „Doch am Ende muss man auch die finanziellen Mittel dafür aufbringen können, um den Traum vom Eigenheim wahr machen zu können.“
Gleiches gilt für ältere Bürgerinnen und Bürger in der Gemeinde, die sich räumlich verkleinern möchten und dabei weiterhin in ihrem vertrauten Umfeld, ihrer Ortschaft, ihrer Gemeinde leben wollen.
Michael Schwarze, Vorsitzender des Bauausschusses in der Gemeinde, ergänzt. „Die steigenden Baukosten infolge der verschärften Energievorgaben haben aus meiner Sicht weitreichende Folgen. Bezahlbarer Wohnraum wird zur Mangelware, insbesondere für junge Familien und Menschen mit geringem Einkommen. Hier wird versucht, eine bestimmte Ideologie in den Vordergrund zu stellen, um die eigenen politischen Ziele voranzubringen. Nachvollziehbar, aber für die Menschen, die ihren Lebensmittelpunkt in Cremlingen suchen oder behalten möchten, eine Katastrophe.“
Erstmals sollen die neuen Kriterien auf das Baugebiet in Schulenrode “Vor dem Dorfe“ Anwendung finden, wo derzeit die Erschließungsmaßnahmen stattfinden.
„Ich bezweifle, dass diese Vergabebeschränkungen, die über den gesetzlichen Rahmen hinausgehen, einer juristischen Prüfung standhalten, außerdem könnten sie gegen den grundgesetzlich verbrieften Gleichheitsgrundsatz verstoßen“, so Vorsitzender Tobias Breske abschließend dazu.
Text: Anke Ilgner
Foto: DIE MITTE
GRÜNER Tag in Cremlingen
„Wir leben geopolitisch herausfordernden Zeiten, es gibt keine einfachen Lösungen“, fasste Laura Häußler, diesjährige Gastreferentin beim GRÜNEN Tag in Cremlingen das Ergebnis der Diskussion zusammen.
Einmal im Jahr nehmen die GRÜNEN im Ortsverband Cremlingen sich Zeit, um über politische Themen abseits des Alltagsgeschäfts zu diskutieren. In diesem Jahr war Laura Häußler zu Gast. Als Sprecherin der grünen Bundesarbeitsgemeinschaft „Globale Entwicklung“ konnte sie mit der nötigen Expertise außenpolitische Themen einordnen. Sie leitete die lebhafte Diskussion über die Lage im Nahen Osten, den Krieg in der Ukraine und natürlich auch über die Wahlen in den USA.
Am Nachmittag widmeten sich die Cremlinger GRÜNEN dann den
Lokalen Themen. Vorstandsmitglied Andreas Timmermann stellte die Neuregelungen der Straßenverkehrsordnung vor. „Die Erleichterung der Einführung von Tempo 30-Bereichen z.B. für Schulwege könnte auch in Destedt zur Anwendung kommen. Dafür kämpfen wir schon so lange!“, ergänzte Bernd Stolte, Sprecher des Ortsverbands.
Anschließend erläuterte Sprecherin Ulrike Siemens die Änderungen in der Niedersächsischen Bauordnung, die u.a. zu Erleichterungen bei Umbau und Umnutzung führen. „Es wäre wünschenswert, wenn durchgängig Umbau günstiger wäre als Neubau bzw. Abriss und Neubau. Das wäre ein wichtiger Schritt zur Energie- und Ressourceneinsparung“, stellte sie klar.
Der GRÜNE Tag hat den Teilnehmenden gezeigt, wie wichtig es ist, sich Zeit zum Austausch zu nehmen und den Horizont zu weiten – auch mit Blick auf die konkreten politischen Aufgaben in der Gemeinde. Das nächste Treffen der GRÜNEN im Ortsverband Hemkenrode findet am 1. Dezember um 19 Uhr im DGH in Hemkenrode statt. Interessierte sind herzlich willkommen.
Vorstand des CDU-Ortsverbandes Cremlingen erneut bestätigt
Im Oktober trafen sich Mitglieder des CDU-Ortsverbandes Cremlingen, um nach zwei Jahren ihren Vorstand neu zu wählen. Da die bisherigen Vorstandsmitglieder erneut kandidierten, erhielten sie das Vertrauen der Anwesenden und wurden erneut in ihren Positionen gewählt. Somit setzt sich der Ortsverbandsvorstand wie folgt zusammen:
1. Vorsitzender Volker Brandt
2. Vorsitzender Hans Gerkens
Schatzmeister Jörg Weber
Schriftführerin Julia Brandes
Mitgliederbeauftragter Hans Gerkens
Beisitzer/Beisitzerin Konrad Segger
Mark Poßekel
Christoph Brandes
Daniel Eimers
Heiko Klauenberg
Der wiedergewählte erste Vorsitzende Volker Brandt hob dankbar das erfolgreiche Engagement seines Teams in der zurückliegenden Zeit hervor. Dazu zählen gesellige Veranstaltungen wie die traditionelle B&B-Tour (Boßeln und Braunkohlessen), das Herbstfest auf dem Hof Weber und die Pflanzenbörse am letzten Samstag im April. Besonders erfolgreich in der politischen Arbeit war die Mitwirkung im CDU-Gemeindeverband zur Abschaffung der Straßenausbausatzung (Strabs). Unter der professionellen Leitung von Hermann Büsing konnten auf einem Informationsabend auch in Cremlingen viele Mitbürgerinnen und Mitbürger davon überzeugt werden, auf einer Einwohnerbefragung der Strabs die rote Karte zu zeigen. Auch im kommenden Jahr will sich das Vorstandsteam weiterhin in Cremlingen engagieren und in seiner politischen Arbeit u.a. dem CDU-Bundestagskandidaten Prof. Dr. Reza Asghari die Gelegenheit bieten, sich der Cremlinger Bürgerschaft vorzustellen. Ein erneutes Format des geselligen Zusammenseins ist der CDU-Stammtisch in den Ortschaften unserer Gemeinde. Er wird am Donnerstag, den 23. Januar 2025 ab 18:30 Uhr auch in Cremlingen im Gasthaus bei Chris stattfinden, bitte schon einmal den Termin notieren!
Titelfoto: Die Vorstandsmitglieder des CDU-Ortsverbandes Cremlingen, von links Christoph Brandes, Hans Gerkens, Julia Brandes, Daniel Eimers, Heiko Klauenberg, Volker Brandt und Jörg Weber. Nicht im Bild: Konrad Segger und Mark Poßekel.
Hordorfer Teich wird entschlammt
Die Feldmarkinteressentschaft Hordorf (Einheitsgemeinde Cremlingen) als Flächeneigentümerin wird in Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband und der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Wolfenbüttel in den nächsten Wochen Pflegemaßnahmen am kleinen Hordorfer Teich durchführen lassen, um die Wasserführung des Teiches zu verbessern. Im Zuge der Arbeiten kann es auf den Wegen im Umfeld der Teiche zu Einschränkungen durch Lärm und kurzzeitigen Sperrungen kommen. Dafür wird um Verständnis gebeten.
Für die Maßnahme werden die Bäume am kleinen Teich deutlich zurückgenommen und der Teich anschließend entschlammt. So soll mehr und länger Wasser im Teich stehen und sich dieser im Frühjahr schneller erwärmen. Davon profitieren die immer seltener werdenden heimischen Frösche und Lurche.
Hintergrund
In der westlichen Hordorfer Feldmark, neben dem Osterfeuerplatz, liegen die beiden Teiche, die als Ergebnis der Flurbereinigung entstanden sind. Gespeist aus Drainagen der umliegenden Felder entwässert der östliche in den westlichen Teich und dieser schließlich in den Sandbach. Über die Jahrzehnte hat sich hier ein natürliches Kleinod nicht nur für den Menschen, sondern auch für Amphibien, Libellen und Vögel entwickelt. Der dichte Gehölzsaum sowie der Laubeintrag haben über die Jahrzehnte jedoch dazu geführt, dass der kleinere der beiden Teiche stark verschlammt ist und häufig kein oder nur noch sehr wenig Wasser führt.
Bildunterschrift: Kleiner Hordorfer Teich im herbstlichen Morgennebel. Foto: Landkreis Wolfenbüttel
Vier Vermisste in Abrisshaus: Feuerwehr übte realitätsnah
Pressemeldung FFW Cremlingen
Cremlingen. Regelmäßig treffen sich die Atemschutzgeräteträger der Ortsfeuerwehren
Cremlingen, Klein Schöppenstedt und Schulenrode zum gemeinsamen
Ausbildungsdienst.
Trainiert wird das Vorgehen, wenn unter Atemschutz in verqualmte
Bereiche vorgegangen werden muss. Praktische Inhalte gehören dabei regelmäßig zur
Tagesordnung, doch als die Teilnehmer am Dienstagabend in Klein Schöppenstedt
eintrafen, war der Überraschungsmoment auf der Seite des Ausbildungsteams.
Auf dem Grundstück des zukünftigen Klein Schöppenstedter Gerätehauses hatten die
Ausbilder eine komplexe Lage inszeniert: In dem alten und engen Gebäude ist ein Feuer
ausgebrochen, vier Personen wurden im Obergeschoss vermisst. Drei Trupps gingen in
das Gebäude vor und mussten auf engen Raum bei stark eingeschränkter Sicht die
Vermissten suchen und das simulierte Feuer löschen.
Trotz der herausfordernden Situation zeigten sich die Ausbilder zufrieden, die
Vermissten konnten zügig gefunden werden. Hier zeigte sich der Wert der gemeinsamen
Ausbildung, auch Trupps mit Mitgliedern aus verschiedenen Ortsfeuerwehren arbeiteten
problemlos zusammen. Gleichzeitig haben sich zahlreiche Punkte gezeigt, woran bei
den zukünftigen Ausbildungsdiensten angeknüpft werden kann. Darüber konnte sich im
Nachgang beim gemeinsamen Essen ausgetauscht werden.
Quelle: Adrian Lattenstein – Gemeindepressewart – Feuerwehr Cremlingen
Wolf-Vorfall in Wohld muss zum Handeln bewegen
„Der-arme-Wolf“-Einstellung ist schön und gut, blockiert aber aus Gründen der Übermoral die Lösung für ein Problem, das auch für den Menschen eines Tages zur Gefahr werden wird.
Der Vorfall im Wohld bei Schandelah zeigt einmal mehr, dass zu wenig für eine Regulierung des Wolfsbestandes in Niedersachsen unternommen wird. Der unkontrollierte Anstieg der Wolfsrudel und die Tatsache, dass Wolfsrudel immer häufiger auch in dicht besiedelten Gebieten auftauchen, sollte ein Alarmsignal sein, um endlich zu handeln. In Niedersachsen leben 500 Wölfe in 45 Rudeln. Das ist so viel wie in ganz Skandinavien zusammen. Nur Skandinavien ist 20-mal größer und viel dünner besiedelt als Niedersachsen. Die Nicht-Regulierung kann man nicht länger so stehen lassen. Hier wird mit einer „Ist jetzt so“-Mentalität einfach zugesehen, wie sich direkt vor unseren Haustüren Rudel von wilden Raubtieren unreguliert und unkontrolliert ausbreiten.
„Die Gegenargumente, das diese Tiere auch ein Recht zu leben haben, kann ich nachvollziehen. Hier wurde aber das Problem geschaffen, dass diese Tiere in einem Lebensraum angesiedelt wurden, der alleine von der Besiedelungsdichte der Ortschaften gar nicht für diese Tiere geschaffen und viel zu klein ist. Dass sich Mensch und Wolf über kurz oder lang morgens vor der Haustür gegenüberstehen, ist die logische Konsequenz“, so der CDU-Gemeindeverbandsvorsitzende Cremlingen Daniel Eimers.
Politik auf allen Ebenen traut sich nicht, das Thema aus Angst vor Vorwürfen des unmoralischen Handelns aus der Bevölkerung anzugehen. Ein Problem zu ignorieren, weil man nicht weiß, welche Lösung es geben könnte, trägt dabei nicht zur Lösung bei. Das Problem wird eher von Tag zu Tag größer. Aus der niedersächsischen Landesregierung kommen immer wieder Versprechen, das Thema anzugehen. Passiert ist bis dato wenig bis gar nichts. Konzepte werden vorgestellt, Beschlüsse vorbereitet und am Ende wird der Landwirt mit 30 qualvoll verdenden Tieren alleine im Regen stehen gelassen. Wie an vielen Stellen unserer Gesellschaft wird hier einmal mehr an der falschen Stelle Verständnis aufgebracht.
Natürlich ist es nicht schön, einen Wolf erschießen zu müssen. Hier muss aber mal der Realismus greifen, dass wir hier auch eine immer größer werdende Gefahr für den Menschen, gerade im ländlichen Raum, einfach passieren lassen. Die „der arme Wolf“-Einstellung ist gut und schön, wird aber in dem Moment auch bei Pro-Wolf-Bürgerinnen und Bürgern kippen, wenn diese ihre erste eigene Erfahrung mit einem Wolf machen. Sei es bei einem Spaziergang, bei dem der eigene Hund angegriffen wird oder im schlimmsten Fall sogar der erste Mensch von einem angefallen und verletzt wird.
Auch auf die Gefahr hin, sich bei einigen Wolfsbefürwortern unbeliebt zu machen. ,Der CDU-Gemeindeverband steht hinter den Tierhaltern und Landwirten in der Gemeinde und für eine notwendige Regulierung des Wolfsbestandes, um zukünftige Schlagzeilen wie in den vergangenen Tagen in der Gemeinde Cremlingen zu vermeiden. Nicht zuletzt, um den Schäfern, die wichtig für die Landschaftspflege, gerade in Naturschutzgebieten wie im Wohld sind, nicht vollends die Lebensgrundlage zu entziehen.
„Hier muss es nicht gleich um die Erschießung aller Wölfe gehen. Man kann auch einmal Lösungsansätze schaffen, die Miteinschließen, dass Weidetiere auch besser geschützt werden könnten. Hier könnte die Landesregierung gerade in Gegenden, in denen es immer wieder zu Angriffen von Wölfen auf Weidetiere kommt, über Förderprogramme nachdenken, die Maßnahmen für einen besseren Schutz für die Tiere schaffen und somit für den Wolf unzugänglicher machen. Im Idealfall ziehen die Rudel dann einfach weiter, bevor es zum traurigen Äußersten kommen muss.“, so Daniel Eimers abschließend zu den Vorfall in Wohld.