Die Tischler-Ausbildung bei Lavie in Königslutter wird zeitgemäßer und sicherer

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Zwei Stiftungen sorgen für eine neue Bandsäge

Die Tischler-Ausbildung bei Lavie in Königslutter wird zeitgemäßer und sicherer – profitieren soll auch die Wirtschaft.

Königslutter. Einen großen Schritt nach vorn machte jetzt die Tischlerwerkstatt der Lavie Reha. Die gemeinnützige GmbH, die sich um psychisch belastete junge Menschen kümmert, konnte eine neue Bandsäge anschaffen – Auslöser waren zwei Geldspenden engagierter Stiftungen.

Dass eine Bandsäge durchaus ein Quantensprung sein kann, erläuterte bei der Übergabe Anselm Strutzke. Der 53-jährige Tischlermeister leitet die Werkstatt seit drei Jahren und hat sich vorgenommen, Ausstattung und Arbeitsumfeld schrittweise zu modernisieren. „Verschiedene Dinge sind hier doch ziemlich in die Jahre gekommen.“

Die neue Bandsäge entspricht den aktuellsten Sicherheitsanforderungen: „Heute ist eine Motorbremse vorgeschrieben: Das Sägeblatt muss innerhalb von drei bis sechs Sekunden nach Abschaltung stehen“, erklärte der Fachmann, auch wenn er einräumt, bei Lavie noch keinen Unfall erlebt zu haben. „Aber man muss den Auszubildenden jedes Jahr erstmal ihre Lässigkeiten abgewöhnen.“

Dabei helfen die vom Säge-Hersteller mitgelieferten Schilder, außerdem gibt es einen Maschinenlehrgang. Investitionen in die Abteilung Strutzke scheinen anzukommen: Unter den Lavie-Absolventinnen und Absolventen war nur ein Tischler, wenn auch ein sehr guter, wie der Meister betont. In den nächsten beiden Jahrgängen sind schon jeweils zwei Auszubildende, „und aktuell haben sogar vier begonnen“, freut sich der Leiter. „Holz ist im Kommen.“

Diese Entwicklung sei nicht nur für die Werkstatt gut, sondern auch für die Wirtschaft. „Vernünftig ausgebildete Leute werden überall dringend gesucht.“ Das Niveau und die Attraktivität der Ausbildung bei Lavie hebt nun auch die neue Säge. Sie entspricht nicht nur dem Arbeitsschutz durch eine Span-Absaugung, sondern begeistert durch Genauigkeit und Präzision, wie der Meister bei einigen Probeschnitten festgestellt hat. „Außerdem kann sie auch sehr schön Bögen schneiden, was unsere Möglichkeiten erweitert.“

Fast 3300 Euro kostete das neue Gerät. Die Bürgerstiftung Ostfalen mit Sitz in Helmstedt übernahm den Löwenanteil. “Diese Anschaffung ist ein nützliches Projekt, das wir gern gefördert haben“, sagte Michael Mechow vom Vorstand. Die Stiftung Ostfalen erhalte übers Jahr Anträge aus den verschiedensten Bereichen. „Projekte für Ausbildung und Kultur haben bei uns immer gute Chancen.“

Thomas Mosenheuer überbrachte einen Scheck über 900 Euro von der Sparkassenstiftung Braunschweig. „Wir unterstützen jedes Jahr rund 35 Anträge in dieser Größenordnung“, berichtete er. Das gesamte Umfeld der Lavie Reha werde stets wohlwollend beobachtet. „Unsere Stiftung unterstützt besonders gern Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen.“

Corinna Wollenhaupt bedankte sich herzlich bei den Spendern, deren Unterstützung sehr geholfen habe. „Wir legen bei Lavie viel Wert auf ein vielfältiges Angebot in Ausbildung und Praxis“, unterstrich die Lavie-Geschäftsführerin. „Unterstützung wie die Ihre ist dabei unabdingbar.“

Titelfoto: Bei der Übergabe der neuen Bandsäge an die Lavie-Tischlerei (von links): Werkstatt-Leiter Anselm Strutzke, Michael Mechow von der Bürgerstiftung Ostfalen (Helmstedt), Lavie-Geschäftsführerin Corinna Wollenhaupt und Thomas Mosenheuer (Sparkassenstiftung Braunschweig).  Foto: Regio-Press