Wolf-Vorfall in Wohld muss zum Handeln bewegen

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Der-arme-Wolf“-Einstellung ist schön und gut, blockiert aber aus Gründen der Übermoral die Lösung für ein Problem, das auch für den Menschen eines Tages zur Gefahr werden wird.

Der Vorfall im Wohld bei Schandelah zeigt einmal mehr, dass zu wenig für eine Regulierung des Wolfsbestandes in Niedersachsen unternommen wird. Der unkontrollierte Anstieg der Wolfsrudel und die Tatsache, dass Wolfsrudel immer häufiger auch in dicht besiedelten Gebieten auftauchen, sollte ein Alarmsignal sein, um endlich zu handeln. In Niedersachsen leben 500 Wölfe in 45 Rudeln. Das ist so viel wie in ganz Skandinavien zusammen. Nur Skandinavien ist 20-mal größer und viel dünner besiedelt als Niedersachsen. Die Nicht-Regulierung kann man nicht länger so stehen lassen. Hier wird mit einer „Ist jetzt so“-Mentalität einfach zugesehen, wie sich direkt vor unseren Haustüren Rudel von wilden Raubtieren unreguliert und unkontrolliert ausbreiten.

„Die Gegenargumente, das diese Tiere auch ein Recht zu leben haben, kann ich nachvollziehen. Hier wurde aber das Problem geschaffen, dass diese Tiere in einem Lebensraum angesiedelt wurden, der alleine von der Besiedelungsdichte der Ortschaften gar nicht für diese Tiere geschaffen und viel zu klein ist. Dass sich Mensch und Wolf über kurz oder lang morgens vor der Haustür gegenüberstehen, ist die logische Konsequenz“, so der CDU-Gemeindeverbandsvorsitzende Cremlingen Daniel Eimers.

Politik auf allen Ebenen traut sich nicht, das Thema aus Angst vor Vorwürfen des unmoralischen Handelns aus der Bevölkerung anzugehen. Ein Problem zu ignorieren, weil man nicht weiß, welche Lösung es geben könnte, trägt dabei nicht zur Lösung bei. Das Problem wird eher von Tag zu Tag größer. Aus der niedersächsischen Landesregierung kommen immer wieder Versprechen, das Thema anzugehen. Passiert ist bis dato wenig bis gar nichts. Konzepte werden vorgestellt, Beschlüsse vorbereitet und am Ende wird der Landwirt mit 30 qualvoll verdenden Tieren alleine im Regen stehen gelassen. Wie an vielen Stellen unserer Gesellschaft wird hier einmal mehr an der falschen Stelle Verständnis aufgebracht.

Natürlich ist es nicht schön, einen Wolf erschießen zu müssen. Hier muss aber mal der Realismus greifen, dass wir hier auch eine immer größer werdende Gefahr für den Menschen, gerade im ländlichen Raum, einfach passieren lassen. Die „der arme Wolf“-Einstellung ist gut und schön, wird aber in dem Moment auch bei Pro-Wolf-Bürgerinnen und Bürgern kippen, wenn diese ihre erste eigene Erfahrung mit einem Wolf machen. Sei es bei einem Spaziergang, bei dem der eigene Hund angegriffen wird oder im schlimmsten Fall sogar der erste Mensch von einem angefallen und verletzt wird.

Auch auf die Gefahr hin, sich bei einigen Wolfsbefürwortern unbeliebt zu machen. ,Der CDU-Gemeindeverband steht hinter den Tierhaltern und Landwirten in der Gemeinde und für eine notwendige Regulierung des Wolfsbestandes, um zukünftige Schlagzeilen wie in den vergangenen Tagen in der Gemeinde Cremlingen zu vermeiden. Nicht zuletzt, um den Schäfern, die wichtig für die Landschaftspflege, gerade in Naturschutzgebieten wie im Wohld sind, nicht vollends die Lebensgrundlage zu entziehen.

„Hier muss es nicht gleich um die Erschießung aller Wölfe gehen. Man kann auch einmal Lösungsansätze schaffen, die Miteinschließen, dass Weidetiere auch besser geschützt werden könnten. Hier könnte die Landesregierung gerade in Gegenden, in denen es immer wieder zu Angriffen von Wölfen auf Weidetiere kommt, über Förderprogramme nachdenken, die Maßnahmen für einen besseren Schutz für die Tiere schaffen und somit für den Wolf unzugänglicher machen. Im Idealfall ziehen die Rudel dann einfach weiter, bevor es zum traurigen Äußersten kommen muss.“, so Daniel Eimers abschließend zu den Vorfall in Wohld.