Wenn’s mal nicht mehr richtig läuft – Stuhlinkontinenz und Darmentleerungsstörungen aus koloproktologischer Sicht
Patienteninfoabend des Städtischen Klinikums Wolfenbüttel
Wolfenbüttel. Am Montag, 6. Oktober 2025, lädt das Team der Koloproktologie des Städtischen Klinikums Wolfenbüttel ab 17 Uhr zu einem Patienteninformationsabend in das Konferenzzentrum, Neuer Weg 51a, ein. Dieser widmet sich einem Thema, das viele Menschen betrifft, aber selten offen thematisiert wird: Stuhlinkontinenz und Darmentleerungsstörungen. Im Mittelpunkt des Abends stehen sowohl die Ursachen als auch die Behandlungsmöglichkeiten von konservativen Ansätzen bis zu operativen Eingriffen. Dies teilt das Klinikum in einer Pressemitteilung mit.
„Stuhlinkontinenz und Schwierigkeiten bei der Darmentleerung sind meist multifaktoriell bedingt. Häufige Ursachen sind beispielsweise falsche Ernährung, Beckenbodenfunktionsstörungen, Schließmuskelverletzungen, Voroperationen oder ein Prolaps“, erklärt Dr. Magda Herrmann, Oberärztin der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Minimal-Invasive Chirurgie und Referentin des Infoabends. Darüber hinaus können auch krankhaft veränderte Körperfunktionen zugrunde liegen.
Ein Schwerpunkt der Veranstaltung liegt zunächst auf den konservativen Behandlungsmöglichkeiten, die oft eine erste und wesentliche Stufe der Therapie darstellen. „Wir werden sowohl auf die Ernährung, als auch auf die Bereiche Beckenbodentraining, Biofeedback, Irrigationstherapie als auch auf die Wahl der entsprechenden Medikamente eingehen“, blickt Dr. Dirk Edelhäuser, ebenfalls Oberarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Minimal-Invasive Chirurgie und Referentin der Veranstaltung, voraus.
Für Patientinnen und Patienten, bei denen konservative Ansätze nicht den erwünschten Erfolg erzielen, werden auch operative Optionen vorgestellt. Im Bereich der Prolapschirurgie wird im Städtischen Klinikum Wolfenbüttel vor allem auf Techniken wie STARR (Stapled Transanal Rectal Resection) und Hämorrhoidopexie nach Longo zurückgegriffen, die darauf abzielen, den den Stuhl besser entleeren zu können. Mit der sogenanten Mesh-Rektopexie (Befestigung des Mastdarmes mit einem Kunsstoffnetz) und der sogenannten Resektionsrektopexie (Darmteilentfernung mit Straffung des Gewebes) werden weitere Verfahren vorgestellt, die bei Darmvorfall oder/und Entlerungsstörungen zur Anwendung kommen können.
Im Falle einer chronischen Stuhlinkontinenz stehen mit der Sphinkterrekonstruktion und der sakralen Nervenmodulation zwei operative Verfahren zur Wahl. Wobei erstere auf die Wiederherstellung der Schließmuskel-Funktion bei muskulären oder neurologischen Beeinträchtigungen abzielt und zweitere zur Verbesserung der Kontinenz durch gezielte Beeinflussung der Nervenbahnen im sakralen Bereich führen soll.
Ziel ist es, Betroffenen eine verständliche Orientierung zu geben und das Bewusstsein für frühzeitige Diagnose- und Behandlungswege zu stärken“, so die beiden Referenten abschließend.
Der Infoabend findet am Montag, 6. Oktober 2025, im Konferenzzentrum des Klinikums, Neuer Weg 51a, statt. Die Veranstaltung ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Bildunterschrift: Die beiden Referenten des Abends Dr. Dirk Edelhäuser und Dr. Magda Herrmann. Foto: Städtisches Klinikum Wolfenbütte