Friedenstanne aus Drammen stahlt wieder für alle Menschen

221

Pressemerldung 30.11.25

Seit 63 Jahren nun bringen die Brüder der Druidenloge „Bardstjernen“ und „Avalon“ aus Drammen gemeinsam mit ihren Freunden der Wolfenbütteler Loge „Zur Bundestreue“ die Friedenstanne für den Wolfenbütteler Weihnachtsmarkt auf die rund 1.000 Kilometer lange Reise. Seit Jahrzehnten soll die Wolfenbütteler Friedenstanne ein Zeichen für Freundschaft, Brüderlichkeit und europäische Zusammenarbeit über alle Grenzen setzen. Und traditionell wird sie erst am 1. Advent, und nicht schon zur Weihnachtsmarkteröffnung, illuminiert. In diesem Jahr konnten Bürgermeister Ivica Lukanic und Ulrich Krause-Willenberg von der Wolfenbütteler Loge zu diesem Akt so viele interessierte Bürgerinnen und Bürger wie selten auf dem Stadtmarkt begrüßen. Darunter auch eine Abordnung aus der Partnerstadt Blankenburg um Bürgermeister Heiko Breithaupt.
„Ich freue mich, so viele Menschen hier begrüßen zu können zu unserem heutigen Tag der Illuminierung der Friedenstanne“, betonte dann auch Krause-Willenberg bei seiner Begrüßung. „Ich hoffe, dass diese Friedenstanne mit ihrem Licht, das in die ganze Welt strahlt, dazu beiträgt, dass wir in Frieden, in Eintracht, hier auf der Welt weiterleben können. Und ich hoffe und ich denke auch, dass die Unterstützung hier in Wolfenbüttel, von den Bürgern auch da ist. Und das wollen wir heute mit der Illuminierung der Friedenstanne auch nochmal feiern.“
Bürgermeister Ivica Lukanic blickte auf die vergangenen Jahre zurück. „Ich habe das erste Mal hier zum ersten Advent 2021 gesprochen. Und damals war mir die Tradition der Friedenstanne durchaus bewusst. Aber die Zeiten danach, beginnend mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine und die vielen Jahre danach, die waren doch prägend. Und durch den Austausch, insbesondere mit unseren Logen, ist diese Bedeutung in mir gewachsen. Ich habe nicht geglaubt, dass das noch möglich ist. Aber wir haben es gerade von Ulrich Krause-Willenberg gehört, dass die Friedenstanne bedeutender ist, denn je“, so Lukanic. Die Illumination der Friedenstanne am 1. Advent, markiere so wie jedes Jahr den Beginn der Adventszeit und sei hier in Wolfenbüttel ein leuchtendes Zeichen der Freundschaft, der Hoffnung und des Friedens. „Unsere Tanne aus Drammen ist aber auch ein Zeichen der Verbundenheit zwischen unseren Städten, zwischen unseren Logen und zwischen den Menschen in Norwegen und Deutschland“, betont der Bürgermeister. Diese Tradition sei ein Stück gelebter Völkerverständigung.
„Auch in diesem Jahr erleben wir eine Welt, in der Kriege, Terror und Gewalt unseren Alltag begleiten. In der Ukraine, im Nahen Osten und an vielen anderen Orten. Täglich erreichen uns Bilder von zerstörten Städten, von Geflüchteten, von Familien, die Angehörige verloren haben. Hinter jeder Schlagzeile stehen Menschen, deren Leben von einem Moment auf den anderen zerbrochen ist. Diese Opfer von Krieg und Gewalt mahnen uns. Der Frieden in Europa ist fragil und wir haben es mit äußeren, aber auch mit inneren Feinden unserer Stabilität zu tun. Und wir können uns nicht mehr auf alle Partner unserer europäischen Friedensarchitektur verlassen. Mehr denn je wird über europäische Sicherheit, über Zivilschutz, über die Stärkung der Bundeswehr und sogar über die Wiedereinführung der Wehrpflicht diskutiert. All das zeigt, die vermeintliche Sicherheit, in der wir geglaubt haben, jahrelang zu leben, ist keine Selbstverständlichkeit, sondern eine Mission, zu der wir hier heute, liebe Wolfenbüttelerinnen und Wolfenbütteler, zusammengekommen sind. Und das berührt uns hier vor Ort. Gerade deshalb ist diese Tradition heute Abend so wichtig. Mit der Erleuchtung der Friedenstanne senden wir eine Botschaft aus. Wir lassen uns nicht einschüchtern. Wir stehen ein für Menschenwürde, Toleranz, für Respekt und für eine Demokratie, in der wir unsere Stärke aus Vielfalt schöpfen und unsere Wolfenbütteler-Gemeinschaft Tag für Tag bis zur nächsten Aufstellung der Friedenstanne mit Friedfertigkeit zementieren. Hier in Wolfenbüttel tun wir das im Kleinen und wir blicken auch auf das Große von außen. Wolfenbüttel ist, wie wir alle wissen, die Stadt der Aufklärung. Dieses Erbe verpflichtet uns auch, in jeglicher Form gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit entgegenzutreten. Die Friedenstanne erinnert uns daran, dieser Haltung im Alltag gerecht zu werden, im Gespräch, im Widerspruch und im mutigen Eintreten füreinander“, machte Ivica Lukanic deutlich.
Die Friedenstanne strahle für alle Menschen, unabhängig von Herkunft, Sprache, Religion und Weltanschauung. Jedes Licht, das wir hier heute entzünden, vertreibe ein kleines Stück Dunkelheit und bringe Licht in unsere Herzen.