Faire und unbürokratische Rahmenbedingungen sind notwendig

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PRESSEMITTEILUNG

Sickter GRÜNE zu Gast auf dem Hof Giffhorn

Faire und unbürokratische Rahmenbedingungen sind notwendig

Anlässlich einer Veranstaltung zur Entwicklung in der Landwirtschaft im Frühjahr 2024 hatte Landwirt Carsten Giffhorn aus Volzum den Ortsverband Samtgemeinde Sickte der GRÜNEN zu einem Besuch seines landwirtschaftlichen Betriebes eingeladen. In einem von großem Interesse der grünen Vorstands- und Ratsmitglieder geprägten Vor-Ort-Gespräch erläuterte Carsten Giffhorn gemeinsam mit seinem Bruder, dem Gymnasiallehrer und Hobbyimker Jörn Giffhorn, ausführlich die Veränderungen und Herausforderungen für die heutige Landwirtschaft. Es gebe eine Notwendigkeit zur ständigen Erhöhung der Effizienz und Vergrößerung der Anbauflächen. Carsten Giffhorn betonte, dass aus seiner Sicht sowohl die ökologische als auch die konventionelle Landwirtschaft ihre Notwendigkeit und Berechtigung hätten. Auch für die konventionelle Landwirtschaft sei Nachhaltigkeit und der Erhalt der Artenvielfalt von großer Bedeutung. Beim Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln gelte das Prinzip „So wenig wie möglich, so viel wie nötig“. Mit der heute eingesetzten modernen Computertechnik sei es möglich, sehr ziel- und bedarfsgenau zu arbeiten.

Der Hof Giffhorn produziert hauptsächlich Getreide und Zuckerrüben. Die Kürbisproduktion, mit der der Hof in der Öffentlichkeit bekannt ist, nehme nur einen kleinen Teil der gesamten wirtschaftlichen Tätigkeit des Betriebes ein.

In dem offenen und von gegenseitiger Wertschätzung und Akzeptanz geprägten Gespräch wurden auch die Herausforderungen für die heutige Landwirtschaft thematisiert: die Macht der Lebensmittelkonzerne, die die Preise bis zur Wirtschaftlichkeitsgrenze drücken, die ständig zunehmenden Regulierungen auf europäischer Ebene, die sich immer wieder verändernden Förderrichtlinien und die Konkurrenz mit landwirtschaftlichen Produkten aus anderen europäischen und außereuropäischen Ländern, deren Qualitäts- und Lohnstandards nicht selten fragwürdig und deutlich unter dem in Deutschland üblichen Niveau liegen. Hier waren sich die Beteiligten dahingehend einig, dass eine faire Vergleichbarkeit notwendig ist. Dazu gehören verbindliche und vergleichbare ökologische und qualitative Standards ebenso wie die Sicherstellung von fairen Arbeitslöhnen in der Landwirtschaft weltweit. Die deutsche Landwirtschaft könne nur dann wirtschaftlich sein, wenn sie keine systematischen Wettbewerbsnachteile gegenüber anderen Anbietern landwirtschaftlicher Produkte hat.

Die Beteiligten waren sich auch darüber einig, dass der Besuch auf dem Hof Giffhorn sehr informativ und für beide Seiten gewinnbringend war. Der Dialog soll bei Bedarf fortgesetzt werden – auch bei kommunalpolitischen Fragen.

Holger Barkhau

Foto (Jörn Giffhorn): Auf dem Rübenfeld in Volzum konnten die Sickter Grünen auch moderne landwirtschaftliche Technik besichtigen (von links): Sabine Sauer, Holger Barkhau, Carsten Giffhorn, Wolfgang Busch, Maren Battenberg, Maximilian Berendt