Leserbrief von betroffenen Anwohnern zur Pressemitteilung „Hochwasserschutz Destedt“
Halbe Sachen bringen nichts!
Die in der Pressemitteilung getroffene Aussage, dass der Hochwasserschutz oberhalb von Destedt umgesetzt wurde und die Anwohner nunmehr bei Starkregen ruhiger schlafen können, ist Wunschdenken der SPD-Fraktion.
Doch zunächst der Reihe nach: Mit der Aufstellung eines Bebauungsplans vor mehr als 30 Jahren wurde ein Planungsfehler leider erst Anfang der 2000er Jahre deutlich. Hier begangen die Starkregenfälle, die zu erheblichen Schäden bei Anwohnern durch den unkontrollierten Abfluss der Wassermassen von der oberhalb liegenden Ackerfläche führten. Dies, so die einhellige Meinung der Anwohner, hätte vermieden werden können, wenn bei Aufstellung des Bebauungsplanes ein Grabenlauf oberhalb der neuen Ortslage berücksichtigt worden wäre. Denn vor der Ausweisung der Bauflächen „Im Kleigarten“ gab es einen solchen Graben, der die Grundstücke der Anwohner der Abbenroder Straße vor Starkregenfällen schützte. In Gesprächen mit der Gemeinde seit dieser Zeit wurde dies mehrfach angesprochen, doch die notwendigen Schritte einleiten, um bei zukünftigen Starkregenfällen Schutz für die Anwohner zu schaffen, war man nicht bereit. Stattdessen wurden so abstruse Vorschläge gemacht, die Anlieger sollten eine nachträgliche Verwallung ihrer Grundstücke vornehmen!
Das die Mühlen der Bürokratie langsam mahlen, ist hinlänglich bekannt. Erst bei einer Fahrradtour der SPD-Gemeinderatsfraktion mit der Landrätin im Jahr 2021 wurde die Problematik endlich aufgegriffen und Zuschüsse für Schutzmaßnahmen in Aussicht gestellt und letztlich bewilligt.
Der von den Anwohnern für notwendig erachtete Grabenlauf ist weiterhin nicht umgesetzt worden. Lediglich eine Furche wurde vom bewirtschaftenden Landwirt gezogen, in der das Oberflächenwasser zum nach wie vor zu kleinen Sammelbecken fließen soll. Die Furche wird bei Starkregenfällen schnell wieder zugespült und erhebliche Mengen von Erdreich zum Sammelbecken transportiert werden. Nur ein Graben, ggf. mit einer Verwallung davor und auch einer Buschbepflanzung, wird hier die gewünschte und notwendige Sicherheit der Anlieger erzielen können.
Bei einer nächsten Starkregensituation wird man das Ergebnis sehen. Bleibt zu hoffen, dass uns weitere Schäden im vierstelligen Bereich erspart bleiben.
Willi Kuhn
Uwe Feder
Axel Pramann
Peter Rieckmann
Foto mit Anwohnern an der Furche (von links H. Rieckmann, H. Feder, H. Kuhn)


