Pressemitteilung

Politischer Aschermittwoch der SPD in Heiningen

Tonne: „Wir machen bei dem Weltuntergangsgeheule nicht mit“

Bereits zum 48sten Mal veranstaltete der SPD-Ortsverein Börßum zusammen mit dem SPD-Unterbezirk Wolfenbüttel den traditionellen Politischen Aschermittwoch, der in diesem Jahr erstmals im Dorfgemeinschaftshaus in Heiningen stattfand. Rund 75 Gäste fanden sich ein, um den zünftigen Reden der hiesigen SPD-Abgeordneten zu folgen und bei stimmungsvoller Musik der beliebten Oderwaldmusikanten deftige Speisen zu genießen. Als Hauptredner waren in diesem Jahr der Vorsitzende der Niedersächsischen SPD-Landtagsfraktion, Grant Hendrik Tonne und die Kandidatin zur Europawahl des SPD-Bezirks Braunschweig, Annett Eine zugegen.

Sowohl die beiden Landtagsabgeordneten Jan Schröder und Marcus Bosse, als auch die Bundestagsabgeordnete Dunja Kreiser sprachen zu den Anwesenden und riefen dabei geschlossen zum Kampf gegen die AfD auf. Die menschenverachtende Politik, die aus dem ganz rechten Spektrum der deutschen Politlandschaft propagiert wird, passe nicht in das Konzept einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Man beobachte mit Stolz die unzähligen Demonstrationen gegen Rechtsextremismus, die in der jüngsten Vergangenheit überall im ganzen Land stattgefunden haben. „Der Kampf gegen Rechtsextremismus ist Teil der DNA aller Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten“, rief Bosse den Gästen zu und hob wie Schröder und Kreiser hervor, dass man nicht müde werde, weiter gegen die Feinde unserer Demokratie zu kämpfen.

Annett Eine konzentrierte sich bei ihrer Rede auf die bevorstehende Europawahl. Aufgewachsen in der ehemaligen DDR lernte sie früh zu schätzen, welch großer Gewinn die europäische Union für die Menschen sei und wie wichtig eine funktionierende europäische Staatengemeinschaft ist. Obwohl es der Europäischen Union derzeit nicht so gut gehe, wie es ihr eigentlich gehen könnte, sei diese jedoch für unseren Wohlstand nahezu unverzichtbar. „In anderen Teilen der Welt gehen Menschen unter Androhung von Strafe auf die Straßen, um genau für das zu demonstrieren, was für uns in Europa längst Alltag ist.“ Zu oft verkomme die EU in politischen Debatten als Sündenbock, wenn Politiker versuchen, für nationalstaatliche Versäumnisse in Brüssel einen Schuldigen zu finden. Dabei gehe der Wohlstand Deutschlands im Gleichschritt mit Europa. Auf Forderungen von rechtsnationalen Parteien, die EU zu verlassen, entgegnete Eine: „Rechtspopulisten verändern nichts zum Positiven. Die Pläne dieser Menschen werfen die EU um Jahrzehnte zurück.“ Dies gelte es zu verhindern.

Seine humorvoll vorgetragene Rede begann der Hauptredner des politischen Aschermittwochs, Grant Hendrik Tonne, mit einer geographischen Einordnung: „Wer braucht einen politischen Aschermittwoch in Vilshofen, Passau oder Dingolfingen, wenn er auch in Heiningen sein kann?!“ Zustimmung bei den Gästen. Zudem sei ein deftiges Mettwurstessen in der Braunschweiger Region einem Weißwurstfrühstück in Bayern in jedem Fall vorzuziehen. Erneut Zustimmung bei den Gästen.

In seiner pointierten Rede beschrieb Tonne die Diskrepanz zwischen „gefühlter Wirklichkeit“ und den Fakten. Beinahe täglich lese man neue Hiobsbotschaften und Untergangsszenarien, die jedoch allesamt abgewendet werden konnten. „Wir machen bei dem Weltuntergangsgeheule nicht mit“, rief er von Beifall begleitet in den gut gefüllten Saal und machte deutlich, dass die Landes- und Bundesregierung die Probleme dieses Landes lösen können. So habe man beispielsweise die drohende Gasknappheit entgegen vieler Befürchtungen abwenden können, die Inflation liege derzeit bei 2,9 %, obwohl seitens der Opposition der Niedergang unseres Landes bereits ausgemacht sei. Tonne verglich die aktuelle Opposition mit einem „schlechten Restaurantkritiker, der jedes einzelne Gericht schlechtredet, obwohl er nie einen Kochlöffel in der Hand gehalten hat.“ An CDU-Chef Friedrich Merz gerichtet sagte Tonne: „Die Probleme von morgen löst man nicht mit Antworten von gestern“. Merz sei, so Tonne, auf Höhe des Commodore 64 im Jahr 1984 stehengeblieben. Streit und Kompromissfähigkeit seien keine negativen Eigenschaften, sondern unabdingbar für eine funktionierende Politik, wenn sie sachlich und zielführend sind. Dies könne die Opposition von CDU und der AfD nicht leisten. Auf die AfD bezogen sprach Tonne von einer Demaskierung der fremdenfeindlichen und menschenverachtenden Agenda der AfD: „Die AfD ist eine Partei in einer Demokratie, das macht sie noch längst nicht zu einer demokratischen Partei.“

Als eine „Sternstunde der Blaulichtfamilie“ habe Tonne den Einsatz hunderttausender freiwilliger Helferinnen und Helfer erlebt, die zu Weihnachten gegen die schrecklichen Hochwasser im Land kämpften. Dies habe deutlich gezeigt, wozu Staat und Zivilgesellschaft bereit seien. Auch die Politik habe schnell reagiert und finanzielle Mittel für die Beseitigung der Hochwasserschäden bereitgestellt.

SPD-Samtgemeindeverbandsvorsitzender Thomas Strube, der den politischen Aschermittwoch in Heiningen zusammen mit vielen Helferinnen und Helfern organisiert hat, zieht ein positives Fazit und freut sich, im nächsten Jahr die 49. Ausgabe des beliebten, traditionellen politischen Aschermittwochs zu veranstalten.