Großübung in Destedt
Brand 2 mit Menschenleben in Gefahr, mit diesem Stichwort wurde am Donnertag ein
Großaufgebot der Feuerwehr nach Destedt alarmiert. In einem Einfamilienhaus war es
bei Renovierungsarbeiten zu einer Verpuffung gekommen, mehrere Personen konnten
das Gebäude nicht mehr eigenständig verlassen. Mit dieser Lage wurden die
ersteintreffenden Kräfte konfrontiert. Auf den ersten Blick nicht zu erkennen: Bei dem
Szenario handelte es sich um eine Übung.
Organisiert wurde diese von Kevin Pogan und Jan-Cedrik Stolzki. Mit viel Liebe zum Detail hatten sie das Objekt vorbereitet, die
Räume vernebelt, Rauchtöpfe gezündet. Sogar Knallgeräusche waren zu hören. Zur
realen Übungssituation waren die verletzten Personen im Gebäude keineswegs Puppen,
sondern Mimen mit geschminkten Unfall- und Brandverletzungen der Realistischen
Unfalldarstellung der DLRG. Für die Kräfte der Feuerwehr hieß es dementsprechend:
Viel zu tun. Eine Person konnte unmittelbar per Steckleiter von einem Balkon gerettet
werden. Um die weiteren vermissten Personen ausfindig zu machen, gingen mehrere
Trupps unter schwerem Atemschutz in das Gebäude vor. Eine weitere Herausforderung
stellten zahlreiche im Gebäude gelagerte Gasflaschen dar, welche teils
hitzebeaufschlagt waren und im Freien gekühlt werden mussten. Nach wenigen
Minuten wurde im Keller eine Person gefunden, welche aufgrund einer
Pfählungsverletzung nur mit Werkzeug aus ihrer misslichen Lage befreit werden konnte.
Eine weitere Person, der einzig beteiligte Dummy, sprang aus einer Angstreaktion
heraus aus dem 1. OG. Ein Trupp leitete hier umgehend eine Reanimation ein, bis diese
vom ebenfalls beteiligten Rettungsdienst des ASB übernommen wurde. Die weiteren im
Gebäude aufgefundenen Personen waren teilweise nicht mehr gehfähig und mussten
mit Tragetüchern unter Einsatz vereinter Kräfte ins Freie gebracht werden. Als sich die
Situation als immer umfangreicherer Einsatz darstellte, wurden durch die Einsatzleitung
weitere Feuerwehren der Gemeinde Cremlingen nachgefordert, hauptsächlich um den
enormen Bedarf an Atemschutzgeräteträgern zu decken. Als im Laufe des Einsatzes alle
Personen gerettet waren, konzentrierten die Trupps sich auf die Brandbekämpfung.
Mittels Überdrucklüfter wurde das Gebäude vom Rauch, bzw. Nebel, befreit. Nach zwei
für alle Beteiligten anstrengenden Stunden konnte schließlich „Feuer aus“ gemeldet
werden. Die Übungsbeobachter, darunter Gemeindebrandmeister Marcus Peters,
hatten sich zahlreiche Notizen gemacht. In der anschließenden Nachbesprechung
wurde der Einsatz reflektiert, was war gut, was geht noch besser?
Eingesetzt waren die Freiwilligen Feuerwehren Destedt, Hemkenrode, Schandelah,
Abbenrode, Gardessen und Schulenrode, sowie die Örtliche Einsatzleitung
Cremlingen/Sickte und der Rettungsdienst mit drei RTWs. Geleitet wurde der Einsatz
vom stellvertretenden Gemeindebrandmeister Lars Haverlah mit Unterstützung vom
Brandmeister vom Dienst der Gemeinde Cremlingen.