Eine Investition in das Ausbildungsniveau

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Die Lavie Reha gGmbH freut sich über die Hilfe der Bürgerstiftung Ostfalen. Mit dem neuen E-Screen steigt die Lust am Lernen.

Königslutter. In den Genuss einer verspäteten Schulstunde kamen jetzt Vorstandsmitglieder der Bürgerstiftung Ostfalen (Helmstedt). Michael Mechow und Helmut Friese wollten mal sehen, wie sich ihr jüngstes Projekt in der Praxis bewährt: Die Stiftung förderte die Anschaffung eines so genannten E-Screens für den Unterricht der Lavie Reha in Königslutter.

„Allein hätten wir diesen Kauf nicht stemmen können“, erklärte Corinna Wollenhaupt, die Geschäftsführerin der Reha-Einrichtung. Und Jasmin Blume, als Sozial- und Organisationspädagogin bei Lavie für die Fachberatung berufliche Inklusion zuständig, ergänzte: „Durch den E-Screen möchten wir unseren jungen Rehabilitanden mit psychischen Erkrankungen die Chance bieten, sie im Rahmen ihrer außerbetrieblichen Rehabilitation oder Ausbildung auf dem technisch neusten Stand zu fördern und auszubilden.“ Dabei gehe es einerseits darum, berufsspezifische Schulungen mit aktueller Technik zu verbessern. „Andererseits schulen unsere Lehrkräfte die Rehabilitanden im Umgang mit dem neuen Medium sehr zeitintensiv, um ihnen einen sicheren Umgang zu ermöglichen.“

Das belegte an diesem Morgen Mathelehrerin Manuela Dörge. Sie brachte ihrer Lerngruppe anhand griffiger Beispiele den Dreisatz nahe. Dabei ließ sich der große Bildschirm mit einem Finger ebenso beschreiben wie mit speziellen Stiften. Mit einem Knopfdruck ist alles gelöscht – die Zeiten von Schwamm und Kreide sind vorbei. Gleichwohl kann die Lehrkraft auch zu gelöschten Seiten zurückblättern, falls Fragen auftauchen. Selbstverständlich können diese Dateien auch über das hauseigene Teams-Netzwerk verschickt werden, damit die Lerngruppen zu Hause alles nochmal durchgehen können.

Als Manuela Dörge ein neues, schwieriges Rechenbeispiel an die Wand wirft, wird die Aufgabe von Stöhngeräuschen der Schüler begleitet – daran hat sich seit den Zeiten der Schiefertafel wohl nichts geändert. Und doch ist zu spüren, dass die Jugendlichen den technischen Abläufen mit Interesse folgen. Das mag auch an der Ausstattung liegen, die Manuela Dörge begeistert aufzählt: „Fernbedienung, Lautsprecher, WebCam, Tastatur und ein integrierter PC gehören dazu.“ Somit seien auch Ausflüge ins Internet sowie Video-Konferenzen möglich. „Ich finde den E-Screen eine wirklich gute Errungenschaft, die gerade schwächeren Teilnehmenden durch starke Visualisierung beim Lernen hilft“, betont die Pädagogin. In dieser Leistungsstufe könne nicht alles abgeschrieben werden, was an der Tafel stehe. „Aber durch das spätere Versenden sind die Bilder und sind alle Arbeitsschritte immer da und präsent.“

Die Unterstützer waren ebenfalls des Lobes voll: „Ich finde ihn auch wirklich toll“, freute sich Helmut Friese über den E-Screen. Die Stiftung habe der Lavie Reha gGmbH gern diesen dringenden Wunsch erfüllt, weil der Bedarf deutlich wurde. Immerhin förderte die Bürgerstiftung den Kauf mit fast 6500 Euro. Erfreut nahmen die Gäste zudem eine letzte Information der Mathelehrerin zur Kenntnis: „Unsere Klassen müssen immer noch persönliche Mappen führen – handgeschrieben.“

Lehrerin Manuela Dörge vor der Klasse und neben dem neuen E-Screen, auf dem sie gerade den Preis für sieben Bananen ermitteln lässt.  Foto Regio-Press

Titelfoto: Unterstützer, Schüler und Lavie-Mitarbeitende machten zufriedene Gesichter, als sie sich vor dem neuen E-Screen zum Foto aufstellten.  Foto: Regio-Press