PRESSEMITTEILUNG
Sickter GRÜNE fordern Verhinderung der Kürzungspläne
„Die geplanten Kürzungen bei den RegioBus-Angeboten sind gravierend – schlecht für die betroffenen Fahrgäste, die Verkehrswende und den Klimaschutz“, bringt es Holger Barkhau, Sprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in der Samtgemeinde Sickte, auf den Punkt.
Worum geht es? Der Regionalverband Großraum Braunschweig ist zuständig für das RegioBus-Angebot im Verbandsgebiet: Rund 40 RegioBus-Linien verbinden Orte mit höherem Verkehrsaufkommen schnell und direkt. Die Busse verkehren mindestens im Stundentakt, auf stärker frequentierten Linien auch jede halbe oder sogar jede Viertelstunde.
Der Regionalverband finanziert das Angebot. Er verfügt jedoch über keine eigenen finanziellen Mittel, sondern ist auf Umlagen der Verbandsglieder (Landkreise und kreisfreie Städte) sowie auf Bundes- und Landeszuschüsse angewiesen. Für die Aufrechterhaltung des bisherigen Angebotes fehlen in den Jahren 2025 und 2026 jeweils 12 Millionen Euro. Das bestehende Angebot kann also nur bei einer Erhöhung der Umlagen oder sonstiger Zuwendungen aufrechterhalten werden. Die Landkreise und kreisfreien Städte sind jedoch bisher nicht bereit, ihre Umlagen an den Regionalverband im erforderlichen Umfang zu erhöhen, da sie selbst defizitäre Haushalte haben.
Was ist konkret geplant? Betroffen sind sämtliche RegioBus-Angebote. Im Bereich der Samtgemeinde Sickte wird es folgende Auswirkungen geben: Bei der Linie 730 (Braunschweig – Evessen) soll der Takt tagsüber von 30 auf 60 Minuten umgestellt werden. Die Expressfahrten entfallen damit zukünftig. Außerdem entfallen die ersten Fahrten am Samstag und Sonntag und die Fahrten zwischen Schöppenstedt und Evessen am frühen Morgen von Montag bis Freitag. Bei der Linie 740 (Wolfenbüttel – Weddel) sollen ebenfalls die ersten Fahrten entfallen und der Takt am Abend von 60 auf 120 Minuten reduziert werden.
Holger Barkhau erklärt für die Sickter GRÜNEN: „Mit den vorgesehenen Reduzierungen und Streichungen wird die Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs unattraktiver. Für Lernende und Berufstätige wird der Weg zur Schule oder zur Arbeit erschwert oder sogar unmöglich gemacht. Auch für alle Menschen, die bisher die RegioBusse zum Einkaufen und zum Arztbesuch nutzen, ergeben sich deutliche Verschlechterungen. Mit diesen Kürzungen wird die soziale Teilhabe der Menschen in ländlichen Regionen weiter erschwert und es wird wieder vermehrt auf das Auto umgestiegen. Beides widerspricht den Zielen sozial verantwortlicher und klimagerechter Politik.
Diese Pläne dürfen nicht Wirklichkeit werden. Wir fordern alle beteiligte Gremien – die Gemeinderäte, den Samtgemeinderat, den Kreistag, den Regionalverband und den Landtag – dringend auf, die Streichungen bei den Regiobuslinien zu verhindern und das in den zurückliegenden Jahren erreichte Niveau des Öffentlichen Personennahverkehrs mindestens im bisherigen Umfang zu erhalten.“
Holger Barkhau
Fotos: GRÜNEN-Sprecher Holger Barkhau, Regiobus der Linie 730 auf der Fahrt nach Braunschweig