Ein Beitrag von Hans Witzkewitz:
Wir können froh sein, dass wir sie haben, unsere Dorfgemeinschaft. Ohne sie hätte es auch dieses Jahr kein Dorfgemeinschaftsfest gegeben und 2024 war es eine organisatorische Meisterleistung. Gut, jedes Fest muss geplant und organisiert werden, aber diesmal waren zusätzliche Sitzungen und doppelter Arbeitsaufwand angesagt.
Denn eigentlich sollte am Montag der Festwoche alles „wie immer“ sein, die Fahrzeuge des Zeltbetreibers würden auf ihre gewohnten Positionen fahren, damit in aller Ruhe der Zeltaufbau beginnen konnte.
Pustekuchen.
Die Festwiese war so regendurchweicht, dass schon der erste Lastzug nach wenigen Metern feststeckte und aus eigener Kraft weder vor noch zurück konnte. Unmöglich, das Zelt am gewohnten Platz zu errichten.
Krisensitzung.
Nachdem die Gemeinde ihre Zustimmung gegeben hatte, konnte das Zelt alternativ auf dem Parkplatz aufgebaut werden, allerdings nicht in voller Breite. Oberflächig betrachtet sollte dies doch kein größeres Problem darstellen? Kleinere Tanzfläche, verengter Tresen, allgemeines Zusammenrücken. Beim genauen Hinsehen aber stellte sich heraus, dass für das sonntägliche Frühstück die Plätze nicht ausreichten, denn die waren für die breite und nicht für die schmalere Zeltvariante geplant worden.
Der Kartenvorverkauf, der in den Vorwochen eher schleppend stattgefunden hatte, lief inzwischen auf Hochtouren. In Windeseile wurden die noch nicht verkauften Karten in den Vorverkaufsstellen eingezogen und die neue Sitzplatzkapazität ermittelt. Wie eng konnten die Tische stehen, um so viele Gäste wie möglich unterzubringen und dennoch Fluchtwege zu gewährleisten? Wo konnten die beiden Buffets so aufgebaut werden, dass endlose Schlangen möglichst nicht zustande kamen? Die Beantwortung einer Frage warf mindestens zwei neue auf, aber unsere Dorfgemeinschaft meisterte bravourös die Herausforderung.
Dennoch sei eine Frage gestattet, die hoffentlich zum Nachdenken anregt: Was wäre, wenn Weddel nicht nur eine Dorfgemeinschaft hätte, sondern auch eine wäre? Wie das gemeint ist? Erkläre ich gern. Bräuchten wir dann noch professionelle Anbieter oder könnten wir alles in Eigenleistung stemmen, zumindest fast alles? Der Zeltbetrieb wäre wohl unverzichtbar oder verfügt unsere Feuerwehr über ein Zelt in derartiger Größe? Dass Die Jungs und Mädels grillen können, stellen sie regelmässig bei ihren Veranstaltungen unter Beweis, wie wäre es denn mal mit einem Grillstand zum nächsten Dorfgemeinschaftsfest? Der fade Beigeschmack von schlecht schmeckenden Bratwürsten für 4€ und lauwarmen Currywürsten mit Pommes für 7,50 € wäre sofort vom Tisch, im wahrsten Sinne des Wortes!
Könnten nicht die Pfadfinder (oder ein anderer Verein) eine Zapfanlage aufstellen und Bier zu einem für ein Dorfgemeinschaftsfest angemessenen Preis und dazu noch alkoholfreie Getränke anbieten? Möglicherweise teilen sich mehrere Vereine diese Aufgabe? Vielleicht müsste man mal miteinander reden, allerdings ergebnisorientiert.
Wenn ich so über die Dorfgrenze hinausschaue und beispielsweise das Maibaumaufstellen in Destedt betrachte, bei dem die ortsansässigen Vereine präsent sind und sich aktiv einbringen, dann frage ich mich, warum das in Weddel nicht möglich sein soll?
Zur Kinderveranstaltung am Samstag gab es schon rudimentäre Ansätze, da gab es ein Buffet, an dem Kaffee und Kuchen gegen eine selbstgewählte Spende erworben werden konnten.
Es geht also, warum aber geht nicht mehr? Warten denn die Vereine alle demütig darauf, dass ihnen die verbliebenen Mitglieder weglaufen oder wegsterben? Über Nachwuchsmangel klagen alle, aber wäre eine Beteiligung an Veranstaltungen wie beispielsweise dem Dorfgemeinschaftsfest nicht eine ideale Möglichkeit für Eigenwerbung?
In diesem Sinne wünsche ich allen einen schönen Sommer,
Witz Witzkewitz.