Am Samstag, 09.11.2024, trafen sich über 30 Personen frühmorgens am Naturerlebniszentrum Haus Entenfang, um verschiedene Pflegemaßnahmen im Naturschutzgebiet Riddagshausen durchzuführen, bei denen weniger Maschinen als vielmehr Women- und Manpower gefragt waren.
Die Rangerin und Leiterin des Hauses Entenfang, Anke Kätzel, hatte in den vergangenen Monaten immer wieder Stellen im Naturschutzgebiet Riddagshausen entdeckt, die dringend einer Pflege bedurften, deren Pflege aber aus Artenschutzgründen erst ab Anfang November durchgeführt werden konnte. Ihrem Aufruf in den sozialen Medien und in der Braunschweiger Zeitung folgten nun viele Personen, um tatkräftig zu helfen. Neben den bei der Stadt Braunschweig beschäftigten Mitarbeitern des Naturerlebniszentrums konnte Anke Kätzel auch wieder Mitglieder des CDU-Ortsverbands Wabe-Schunter, des Fördervereins Riddagshausen – Naturschutz und Bürgerschaft und weitere Freiwillige zum Arbeitseinsatz begrüßen.
Der Beseitigung eines Problems, das schon länger vor allem Radfahrer betraf, widmete sich eine Gruppe am Stadtweg in der Weddeler Grabenniederung. Bäume und Sträucher, die am Wegesrand wachsen, haben sich in den vergangenen Monaten sehr stark ausgebreitet und die Wegbreite an vielen Stellen deutlich verengt. Außerdem wurden herabhängende Äste immer mehr zum Problem, da diese und die von der Seite hereingewachsenen Äste in der Dunkelheit kaum zu sehen sind und eine Gefahrenstelle darstellen. Nachdem bereits vor einigen Wochen Rückschnitte eine gefährliche Kurve bei Weddel entschärft hatten, ging es nun weiter westlich Gebüschen an den Kragen. In schweißtreibender Arbeit wurden Äste abgesägt und mittels eines Traktors mit Schredder der Firma Öko-Frank kleingehäckselt, so dass nun wieder frei Fahrt auf dem Stadtweg herrscht.
Sorgen macht den Naturschützern der Eichennachwuchs in der Buchhorst. Hier stehen zwar viele alte und mächtige Eichen, doch der Jungwuchs fehlt weitgehend. Deshalb sollen in der Zukunft verstärkt Eichen gefördert werden. Die Eiche ist eine Lichtbaumart, die zum Wachsen Sonnenschein benötigt, der bis auf den Waldboden reicht. Für die Förderung junger Eichen, die von selbst wachsen, wurden zwei größere Lücken im Wald ausgesucht. Jedoch muss der Waldboden noch vorbereitet werden, da hier an vielen Stellen Brombeeren die Oberhand gewonnen haben, aber zum Teil auch Totholz den Einatz von Maschinen nicht möglich macht. So wurde eine etwa Fußballfeld große Fläche beräumt, um Platz für junge Eichen zu schaffen. Auf den Flächen werden Brombeeren und andere Baumarten entfernt und sie wird eingezäunt, um die jungen Eichen vor Verbiss zu schützen. Auch diese Aktion wird in den kommenden Monaten wieder viele helfende Hände benötigen.
Die ursprüngliche und auch so angekündigte Planung, in der Weddeler Grabenniederung Sträucher und Bäume zu pflanzen, platzte allerdings, da die bestellten Gehölze noch nicht geliefert werden konnten. Diese Pflanzaktion wird aber nachgeholt, sobald die Pflanzen angekommen sind. Pflanzungen von Sträuchern sollen dann auf der Winterweide der Rinderherde nahe Weddel in abgezäunten Bereichen erfolgen, wo bereits im vergangenen Frühjahr mehrere Bäume gepflanzt worden sind. So sollen nicht nur die vorhandenen Hecken und Gebüsche in der Nähe ergänzt werden, sondern auch das Landschaftsbild verbessert werden. Hierzu hat ein kleiner Trupp auch entlang des von Schapen herunterkommenden Schapener Grabens insgesamt 19 Holzpfosten gesetzt, an denen in den kommenden Tagen und Wochen Eichen, Vogelkirschen und Ebereschen gepflanzt und befestigt werden sollen. Diese neu entstehende Baumreihe wird noch durch weitere Strauchpflanzungen ergänzt, damit hier eine dichte Hecke wachsen kann.
Die Gruppe des CDU-Ortsverbandes begab sich in alter Tradition wieder auf Müllsuche um die Teiche herum und wurde zum Leidwesen aller leider auch diesmal in großem Stil fündig. Zwei große Müllsäcke voll Wohlstandsmüll, darunter zahllose Flaschen konnten eingesammelt und der ordnungsgemäßen Entsorgung zugeführt werden. Daneben säuberte die Gruppe aber auch zahlreiche Infoschilder von Grafittis, die Schmierfinken hinterlassen hatten. Dies alles erfolgte in der Hoffnung, dass zukünftig weniger Müll und keine Grafittis mehr das Naturschutzgebiet verunstalten. Warten wir’s ab.
Gegen 13 Uhr endete der Arbeitseinsatz traditionsgemäß mit einem gemeinsamen Mittagessen in gemütlicher Runde.
Text: Anke Kätzel / Fotos: Reinhard Frieden/Anke Kätzel/Kathrin Wendt