Wenn ich einmal nicht mehr selbst entscheiden kann

449

Pressemitteilung vom 15.02.2025

Informationsveranstaltung des Hospizvereins:
Wenn ich einmal nicht mehr selbst entscheiden kann

Wie bleiben meine Belange im Blick?

Es passiert plötzlich: ein Unfall, eine Herzattacke, ein Schlaganfall. Man ist dann oft nicht mehr in der Lage, für sich selbst zu sorgen – geschweige abzuwägen, sich zu informieren. Was geschieht dann? Wer entscheidet über medizinische Maßnahmen? Sind Empfehlungen in meinem Sinn? Wer spricht für mich – setzt sich ein für mich? Wie bleiben meine Belange im Blick? Mit einer Informationsveranstaltung möchte der Hospizverein auf die rechtlichen Seiten solcher Situationen hinweisen.

Viele Aspekte von Sterben und Tod werden gern aufgeschoben – gerade für solche Notfallsituationen. Viele verlassen sich darauf, dass dann andere entscheiden werden – gut und richtig. Schließlich weiß ja auch die Familie, was mir wichtig ist… Und so haben nur wenige Menschen eine Patientenverfügung und/oder eine Vorsorgevollmacht. Dabei ist es wichtig, sich in „guten“ Zeiten Gedanken zu machen für Situationen, in denen man nicht mehr selbst entscheiden kann: Was möchte ich? Was sollte auf keinen Fall geschehen? Zu welchem Menschen habe ich volles Vertrauen? Wer kennt mich so gut, dass Entscheidungen in meinem Sinne getroffen werden?

Was viele nicht wissen: Eine Ärztin / ein Arzt braucht für eine medizinische Maßnahme immer eine Zustimmung – auch für ihre Beendigung. Falls der kranke Mensch darüber nicht entscheiden kann, wird immer nach der persönlich bevollmächtigten Person gefragt. Wenn keine bestimmt worden ist, wird ein Betreuer vom Gericht eingesetzt – der muss dann entscheiden.

Aus ihrer langjährigen Praxis wissen die Mitarbeitenden des Hospizvereins, wie wichtig es ist, diese Regelungen zu kennen. Dann sieht man auch die Chancen, die in einer Patientenverfügung und einer Vorsorgevollmacht liegen. Jeder kann von diesen Erfahrungen profitieren. So bietet der Verein regelmäßig eine „Sprechstunde Patientenverfügung“ an. Jetzt möchte er noch mehr Menschen für diese wichtigen Themen sensibilisieren – insbesondere auch jüngere! Ein Informationsabend kann Unsicherheiten und Wissenslücken schließen. Thema: „Wenn ich einmal nicht mehr selbst entscheiden kann… Was sollte ich JETZT bedenken?“

Referentin Ingrid Alsleben hat sich als Rechtsanwältin auf die Themen Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Testament spezialisiert. Mit vielen Beispielen möchte sie die Besucher davon überzeugen: Regelungen zur Vorsorge sind wichtig. Das gilt nicht allein für die Person, die nicht mehr selbst entscheiden kann, sondern auch als wertvolle Hilfe für die Angehörigen – sowie zur Klarstellung für das ärztliche Personal. Termin: Montag, 10. März, 18 Uhr in der Lindenhalle, Halberstädter Straße. Der Eintritt ist kostenfrei. Wegen der begrenzten Platzzahl wird um verbindliche Anmeldung gebeten. Mail: info@hospizzentrum-wf.de oder Tel. (05331) 71067-17 während der Bürozeiten montags bis freitags, 9 – 14 Uhr.

Bild: Wer tritt ein für mich, wenn ich es selbst nicht kann? Rechtsanwältin Ingrid Alsleben (Gifhorn), die Expertin für diese Rechtslagen, kommt erneut nach Wolfenbüttel.  Foto: Hospizverein