Warum sollten E-Autos künftig nur 120 fahren dürfen?

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MIT-Energieexperte Prof. Dr.-Ing. Albrecht Stalmann: „Beim Tempolimit kursieren in der Öffentlichkeit widersprüchliche Angaben.“     

„Die von Grünen-Politikern, Klima-Aktivisten und dem Umweltbundesamt (UBA) angestoßene Diskussion, ob bei Tempo-120 nun 2,6 oder 6,7 Millionen Tonnen CO₂ eingespart werden, dürfte am Ende ziemlich egal sein.“ Das zumindest ist die sarkastisch formulierte Meinung von Prof. Dr.-Ing. Albrecht Stalmann, Energieexperte der Mittelstandsunion Niedersachsen (MIT). Mit fortschreitender Einführung emissionsfreier E-Autos sei die Lösung des Abgasproblems ohnehin nur noch eine Frage der Zeit.

Warum nach dem Willen der EU CO₂-neutrale, synthetische Kraftstoffe nicht zur Lösung des Abgasproblems beitragen dürfen, ist nach den Worten von MIT-Landeschef Holger Bormann nicht zu begreifen. „Seit Jahren rufen wir in der Politik nach CO₂-neutralen Maßnahmen. Und wenn wir eine haben, soll sie aus ideologischen Gründen verboten werden? Zudem sollen E-Autos künftig auch nur 120 fahren dürfen?“ fragt Holger Bormann. „Logisch ist das nicht und es offenbart, worum es der ´letzten Generation` in Wahrheit geht: Sie wollen das Autofahren am liebsten verbieten und wenn das nicht funktioniert, soweit es geht, erschweren und behindern“, betont Bormann.

Dass 60% der Bevölkerung auf dem Lande lebt und auf das Auto angewiesen ist, werde gerne beiseitegeschoben. Sehr irritierend seien die im EU-Entwurf geplanten Schadstoffreduzierungen für schwere LKW und den ÖPNV. Sie sind nach Recherchen der MIT-Energie-Experten für ca. 48 Mio. Tonnen CO₂-Äquivalente, oder 29% der CO₂-Emissionen im Straßenverkehr verantwortlich.

Eine Minderung bis 2030 von 45%, bis 2035 von 65% und bis 2040 fast vollständig, nämlich bis 90% festzuschreiben, sei mit technischen Maßnahmen beim Verbrenner nicht zu erreichen. „Die Karte ist ausgereizt“, stellt Stalmann fest, und fügt hinzu: „Da bleiben nur die Alternativen Batterie oder Brennstoffzelle. Schwerlaster mit tonnenschweren Batterien zu beladen, ist für die Spediteure nicht nur höchst unwirtschaftlich.“ Es sei schlicht unrealistisch, bis 2030 tausende von Ladesäulen mit Megawatt-Ladeleistungen zu installieren, betont Holger Bormann dazu, der als geschäftsführender Gesellschafter eines Automobilhauses ein ausgewiesener KfZ-Fachmann ist.

Dabei liege eine technologieoffene Lösung des Problems auf der Hand: Nutzung synthetischer Kraftstoffe – mindestens als Übergangslösung, sollten sich andere Technologien als wirtschaftlicher herausstellen. „Damit wären auch die eingangs diskutierten 2,6 oder 6,7 Mio. Tonnen CO₂ geräuschlos mit abgeräumt, und zwar ganz ohne Tempolimit,“ meint Stalmann abschließend.

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