Volkstrauertag als Friedenstag

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Destedt. Unter dem Motto “Nie wieder ist jetzt“ fand am 17. November eine Veranstaltung zum Volkstrauertag in der Destedter Epiphaniaskirche statt. Das Motto war vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge als Schwerpunkt für 2024 benannt worden. In Destedt hatten der Ortsrat und die ev.- luth. Kirchengemeinde gemeinsam zu der Veranstaltung eingeladen.

Nach dem Sprechen des Totengedenkens, das von Mitgliedern der örtlichen Vereine sowie der Freiwilligen Feuerwehr vorgetragen wurde, fand die Kranzniederlegung am Ehrenmal statt. Im Totengedenken, das 1952 von Bundespräsident Theodor Heuss eingeführt wurde, wird nicht nur der gefallenen Soldaten der beiden Weltkriege gedacht. So gehen die Gedanken ebenso an die Opfer von Terrorismus, Extremismus, Antisemitismus und Rassismus, sowie an die Opfer von heutiger politischer Verfolgung. Auch der Bundeswehrsoldaten und anderer Einsatzkräfte, die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren, wird gedacht. Am Ende wird zur Versöhnung und zum Frieden aufgerufen. Danach versammelten sich die über 50 Besucher*innen in der Kirche zu einer würdevollen Veranstaltung.

Umrahmt wurde diese durch Musikstücke u.a. von Mozart und Händel, die der ehemalige Destedter Schulleiter Ulrich Kleinfeldt auf seinem Saxofon spielte.

In seiner Ansprache hob Ortsbürgermeister Dr. Diethelm Krause-Hotopp hervor, dass das Motto „Nie wieder ist jetzt“ sowohl Vergangenheits- als auch Gegenwartsbezüge habe. Nie wieder Nationalsozialismus, der das dunkelste Kapitel in der deutschen Geschichte war und Schrecken, Tod und Vernichtung in die Welt brachte. Der Holocaust wird unvergessen bleiben. Aus dieser Geschichte sind die Lehren für unsere Gegenwart zu ziehen. Im Gefolge des Aufstiegs von Rechtspopulisten zeigen sich auch immer mehr Neonazis und Rechtsextremisten, die unsere Demokratie durch Verdrehen von Tatsachen, Verschwörungserzählungen, Fake News und sogar Gewalt bekämpfen und beseitigen wollen. „Nie wieder ist jetzt“ ist ein eindringlicher Appell an uns alle “nicht nur in der Vergangenheit zu verharren, sondern uns aktiv für eine bessere Zukunft einzusetzen“, so Bürgermeister Dr. Diethelm Krause-Hotopp.

Außerdem gab es in der Veranstaltung Texte von Wolfgang Borchert und Hans Fallada zu hören, die von Marie Bartels und Thomas Posten vorgetragen wurden.

Nach dem inzwischen traditionellen Schlusslied „We shall overcome“ beendeten Diakon Niels Respondek und Kirchenvorstandsvorsitzende Annette Meyer mit Fürbitten, dem Vaterunser und Segen die Gedenkveranstaltung.

Viele blieben nach der Veranstaltung noch in der Kirche und tauschten sich bei Getränken und Gebäck über das Gehörte aus.

Foto (Diethelm Krause-Hotopp): Das Destedter Ehrenmal mit Kränzen der Feuerwehr und des Ortsrates.