Patienteninfoabend im Klinikum

Wolfenbüttel. Volles Haus im Konferenzzentrum des Städtischen Klinikums beim Patienteninformationsabend des Schmerzzentrums Wolfenbüttel am vergangenen Dienstag. Über 80 interessierte Bürgerinnen und Bürger nutzten die Möglichkeit, mehr über das myofasziale Schmerzsyndrom zu erfahren. Dies teilt das Städtische Klinikum in einer Pressemitteilung mit.
Etwa 18 Millionen Menschen in Deutschland haben nach Angaben der Patientenorganisation Deutsche Schmerzliga e. V. immer wiederkehrende oder chronische Schmerzen – das ist immerhin ein Drittel der erwachsenen Bevölkerung. Auf den Landkreis Wolfenbüttel heruntergebrochen dürften rund 20.000 Bewohner betroffen sein. Dabei kann der Schmerz viele Ursprünge haben. Im Fokus des Patienteninformationsabends des Schmerzzentrum Wolfenbüttel stand mit dem myofaszialen Schmerzsyndrom ein spezieller Schmerztyp. „Schmerzen in der Muskulatur können zum einen durch Medikamenteneinnahme entstehen, aber auch eine Erkrankung des Muskels oder des Nervensystems darstellen. Die funktionellen Schmerzen in der Muskulatur sind jedoch häufiger durch andere Auslöser, wie zum Beispiel Veränderungen an der Wirbelsäule oder an den Gelenken, bedingt“, so Dr. Nils Beiser, Leiter der Schmerztherapie im Klinikum Wolfenbüttel. „Es wird geschätzt, dass zirka 90 Prozent der Patienten, die ein Schmerzzentrum aufsuchen, einen Anteil der Schmerzen aus dem myofaszialen System haben. Damit ist das ein alltägliches und relevantes Problem.“
Eine gute Schmerztherapie müsse somit beides, Auslöser- und Folgeschmerz, behandeln. Oftmals sei dann eine interdisziplinäre und multimodale Behandlung notwendig. Zur Therapie, die sich nach einem festen Stundenplan richtet, gehören dann auch Physio- und Ergotherapie sowie entsprechende Entspannungseinheiten, auf die Panagiotis Orfanos, Leiter der Physiotherapie Medico, detailliert und anhand vieler praktischer Beispiele einging.
Der Schmerz bleibe jedoch immer sehr individuell. Vor der Therapie stehe die Diagnose und diese müsse auch die Lebensumstände des Betroffenen beleuchten, so Dr. Peter Cordes, Facharzt für Neurologie. „Je negativer wir Schmerz erleben, desto stärker prägt er sich ein“, so Cordes weiter, der einen kurzen Überblick über (neuro-)muskuläre Erkrankungen gab.
Im weiteren Verlauf des Abends gab Dr. Sirid Vollprecht einen Einblick in die Möglichkeiten der naturheilkundlichen Behandlung. So habe man mit Ernährungsumstellung, Wärme- oder Kältebehandlungen und der Phytotherapie (Kräuterkunde) sehr gute Erfahrungen gemacht. Abschließend erhielten die Gäste durch Dr. Nils Beiser eine Einführung in die medikamentöse Behandlung der Muskulatur und die spezielle schmerztherapeutische Behandlung.
Titelfoto:  Die Referenten des Abends (v.l.n.r.): Dr. Nils Beiser, Dr. Sirid Vollprecht, Dr. Peter Cordes und Panagiotis Orfanos. Foto: Städtisches Klinikum Wolfenbüttel
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