Hauptsache gesund! Wie gut sind wir vor den Gefahren durch Radioaktivität geschützt?

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Pressemitteilung

Am Weltkrebstag (4.Februar) fand in Prinzenpalais Wolfenbüttel hierzu eine Lesung mit anschließender Podiumsdiskussion statt. Geladen hatten der Kulturstadt Wolfenbüttel e.V., der Strahlenschutz-Stammtisch Braunschweiger Land, sowie die Evangelische Erwachsenenbildung Niedersachsen / Braunschweig.

Paul Koch, Sozialdiakon i.R., las an diesem Abend aus seinem vor kurzem erschienen Buch „Weltgesundheit“. In seiner Publikation setzt er sich kritisch mit der nationalen und internationalen Bewertung (und nicht-Bewertung) des Krebsrisikos durch radioaktive Stoffe auseinander. Insbesondere die gegenseitige Abhängigkeit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) kritisierte der Autor in seiner Lesung. Wichtig wäre eine klare und teilweise auch andere Zuständigkeit in Fragen zu gesundheitlichen Folgen durch die Nutzung der Kernenergie auf internationaler Ebene. Insbesondere die weitreichende Zuständigkeit des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, bei Fragen der Strahlenrisiken in Deutschland sollte hinterfragt werden.

Diskutiert wurde die Kritik im Anschluss in offener Runde gemeinsam mit einem breit aufgestellten Podium, bestehend aus Dr. Rainer Gellermann (Physiker und Strahlenschützer), Dipl.-Phys. Roland Wolff (Medizinphysiker), Dr. Peter Straßer (Erwachsenenbildung) und Prof. Dr. Christoph Helm (Historiker). Den Abend moderierte Dr. Wolfgang Schulz (Leibniz-Uni Hannover und Leiter der Bürgermesstelle in Renlingen).

Der Tenor des Abends war relativ eindeutig: Auch in Deutschland sollte die Bewertung aller Risiken durch die Radioaktivität dem Gesundheitsressort zugeordnet sein, um jedem Anschein der Intransparenz und „Mauschelei“ auf Behördenseite entgegenzutreten. Es gebe noch viel Luft nach oben, bei der Transparenz und Kommunikation über die Risiken von Seiten der Behörden. Ein weiteres, wichtiges Anliegen war die Forderung nach mehr Forschung, gerade auch auf dem Gebiet der Radiobiologie: Sie stellt die Grundlagen für Fragen des Strahlenschutzes dar. Aber leider ist sie, inzwischen in Deutschland fast aus der Forschungslandschaft verschwunden.

Auch mit den „Statistischen Auffälligkeiten in der Asse-Region“ beschäftigt sich Paul Koch in seinem Buch und regt (zusammen mit weiteren Asse II-Aktivisten) dringend ein Gesundheitsmonitoring für die Asse-Region an.

Foto: Dr. Wolf Schulz (links steehnd) moderierte am Weltkrebstag die Veranstaltung. Rechts daneben auf dem Podium: (von Links): Dr. Peter Straßer (Erwachsenenbildung) (von links), Dr. Rainer Gellermann (Physiker und Strahlenschützer), Dipl.-Phys. Roland Wolff (Medizinphysiker) und Prof. Dr. Christoph Helm (Historiker).