„Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz ist hilfreich und zeitgemäß“
Auf sehr großes Interesse stieß die Infoveranstaltung des Ortsverbandes Samtgemeinde Sickte von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zum Thema „Wärmepumpen in Bestandsbauten – Geht das? Lohnt das?“ Zwei fachkundig versierte Vorträge und zahlreiche Nachfragen der Teilnehmenden machten den Abend lebendig und informativ.
Die Aussagen der Experten – Luca Ziegeler von der Firma anTec und Kevin Piel von der Firma awama – waren eindeutig: Das neue Wärmegesetz ist zeitgemäß und aufgrund der guten Förderbedingungen auch wirtschaftlich lohnend. „Der Gaspreis könnte sich bis 2030 voraussichtlich verdoppeln. Wärmepumpen rechnen sich bezüglich der Anschaffungskosten und der Wirtschaftlichkeit im Betriebszeitraum – abgesehen davon, dass sie zur Energiewende beitragen und gut für das Klima sind“, ist Luca Ziegeler überzeugt.
Überrascht waren die Anwesenden über die Aussage, dass der Einbau einer Wärmepumpe auch in Bestandsbauten zu bevorzugen sei gegenüber Energiesparmaßnahmen am Haus wie Wärmedämmung. Dies sei klimafreundlicher, da sofort CO²-Emissionen vor Ort entfallen und für Dämmmaterial keine Kosten entstehen. Günstiger als eine umfassende Dämmmaßnahme sei eine Heizung zudem. Angesichts der guten Fördermaßnahmen von meist 55 – 70% der förderfähigen Gesamtsumme von 30.000 € wäre der Heizungstausch als erste Maßnahme sinnvoll, rechnete Luca Ziegeler vor.
Kevin Piel erläuterte zu Beginn der Veranstaltung die Technik einer Wärmepumpe und konnte auf viele Fragen eingehen. Eine Wärmepumpe benötige zwar elektrische Energie – bestenfalls selbst erzeugt durch eine eigene Photovoltaikanlage, erschließe aber die dreifache Menge an Wärmeenergie. Genaue Berechnungen zur erforderlichen Größe der Wärmepumpe und zum möglicherweise sinnvollen Tausch einzelner Heizkörper seien aber für den Planungsprozess wichtig – auch unter Kostengesichtspunkten. Beide Referenten zeigten sich davon überzeugt, dass sich der Einbau einer Wärmepumpe auch in Bestandsbauten lohne, je nach den Bedingungen auch als Hybridanlage in Kombination mit weiteren Heiztechniken (z.B. wasserführender Kamin, Gas oder Holz).
Auf die abschließende Frage eines Teilnehmenden zur Einschätzung des Gebäudeenergiegesetzes hin zeigte sich Kevin Piel überzeugt: „Das ist sinnvoll – auch deshalb, weil niemand zum vorzeitigen Tausch der Heizungstechnik gezwungen wird, sondern es um den Ersatz einer überkommenen Heiztechnik nach Ablauf des Betriebszeitraumes geht, also um eine zeitgemäße Heizungsanlage auf dem aktuellen Stand der Technik, die zudem noch wirtschaftlich und klimafreundlich ist.“
Holger Barkhau