Pressemeldung
Wolfenbüttel.
Am vergangenen Freitag hatte das Gärtnermuseum zum Vortrag mit dem Titel „Der Herzog und das Bier“ eingeladen. Historiker Sebastian Mönnich führte als Referent unterhaltsam und kurzweilig in die Kriegsfinanzierung durch durstige Kehlen ein.
„Die im Namen Herzog Rudolf Augusts 1680 erlassene Biersteuer diente der Heeresfinanzierung und vervierfachte sich zwischen 1680 und 1695. Durch die Teuerung tricksten die Brauer beim Bierbrauen und verwendeten teilweise ihr Malz zweimal oder etikettierten das Bier als Essig, um es an der Steuer vorbeizuführen,“ so Mönnich vor dem staunenden Publikum.
Weiter führte der Historiker aus, dass die Untertanen der Steuer entgingen, indem sie entweder ihr Bier außerhalb des Fürstentums bezogen oder privat in Kesseln brauten. Aber: Um die Steuer dennoch einziehen zu können, etablierte die Landesregierung 1687 eine Biersteuerkommission und baute diese immer weiter aus. So konnten im Schnitt jährlich 60.000 Taler aus der Biersteuer gewonnen werden, 1729 sogar 99.000 Taler. Ein Teilerfolg für die Biersteuerkommission und den inneren Staatsaufbau. Der Beifall sprach für sich. Sebastian Mönnich stand im Anschluss „Rede und Antwort“.
BU: Die Ehrenamtlichen des Museums mit Sebastian Mönnich (2. v. r.). Foto: Kathrin Meißler