Eindrücke zur Veranstaltung zum Thema Wolf

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Ein Bericht von Jens Drake:

Am 18. Juni fand eine von der Gemeindeverwaltung organisierte Informationsveranstaltung zum Thema Wolf statt.

Referent war der Wolfsbeauftragte Andreas Hofmann, der unter anderem über das Wolfsmonitoring, regionale Wolfsvorkommen, das Leben von Wölfen allgemein, ihre Biologie und Nahrungsökologie informierte und auf Verhaltensweisen bei Wolfsbegegnungen einging. Weitere Themen waren Herdenschutz, Zaunbau und Herdenschutzhunde.
Als Kommunalpolitiker, der dem Thema weitestgehend neutral gegenüber steht war ich gespannt auf diesen Vortrag. Herr Hofmann hat das Thema sehr gut rübergebracht und auch ungeschönt und transparent über eine Dunkelziffer berichtet, da Nachweise per Video oder Foto oft nicht in die offizielle Statistik mit aufgenommen werden.

Einige Personen wollten allerdings nichts über den Wolf wissen, sondern lediglich Informationen bekommen, wie es weitergeht und wann der Wolf endlich abgeschossen werden darf. Es wurde über grüne Ideologie und rot/grün versiffte Presse geschimpft. Dieses Vorgehen fand ich schon etwas verstörend und nicht fair gegenüber dem Referenten, der sich allerdings nicht aus der Ruhe bringen ließ und auch lautstarke und emotionsgeladene Einwürfe und Fragen ruhig und sachlich beantwortete. Respekt an Herrn Hofmann dafür.
Die Mehrheit der Anwesenden war allerdings sehr aufgeschlossen für alle Informationen, und gaben dies auch preis.
Zum Schluss gab Herr Hofmann noch den Hinweis, dass Sichtungen und Risse in letzter Zeit eher selten beim Wolfsberater gemeldet werden. Das führt dazu, dass die Statistik runter geht. Seine Bitte hierzu: Jeden Riss und jede Sichtung melden.

Was bleibt mir am Ende der Veranstaltung als Erkenntnis:
Niedersachsen ist Wolfsland.
Der Wolf ist da, und wir werden ihn nicht mehr los.
Das Rudel bei uns im Elm ist laut des Wolfsberaters ein liebes Rudel und Angst braucht man nicht zu haben.
Einen Angriff auf Menschen gab es deutschlandweit bisher noch nicht!
Aber trotzdem muss man Ängste und Sorgen sehr ernst nehmen. Wenn Tierhalter wegen der Angriffe auf ihre Herden aufgeben müssen, ist das schon sehr tragisch.
Diese dürfen nicht alleine gelassen werden.
Eine Regulierung ist in meinen Augen notwendig und eine Jagdzeit für den Wolf sollte schnellstmöglich eingeführt werden. Der Referendar prognostiziert dazu Ende 2026.

Als Abschluss gab unser Gemeindebürgermeister Detlef Kaatz noch den Hinweis, Ängste und Sorgen an die Bundestagsabgeordneten aus unserem Landkreis weiterzugeben. Denn am Ende kann nur der Bund für eine rasche und eine für alle akzeptable Lösung sorgen.
Ich als Ortsbürgermeister und stellv. Gemeindebürgermeister werde diesen Hinweis beherzt nachgehen und das Thema beim nächsten Treffen mit unserer Bundestagsabgeordneten Dunja Kreiser besprechen und ihr meine Eindrücke dazu mitgeben.

Herzlichst
Ihr Jens Drake