Pressemitteilung:
Am 30. Januar 2024 um 15:00 Uhr trafen sich erstmals Deutsche und Ukrainer im „SegensReich“, dem Gemeindehaus der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde in Schöppenstedt, zum Sprachcafé. Die geflüchteten Menschen aus der Ukraine, die in Schöppenstedt und Umgebung untergekommen sind, waren eingeladen, bei Kaffee, Tee und Kuchen den Austausch mit Deutschen zu suchen und einen gemütlichen Nachmittag zu verbringen.
Im Mittelpunkt stand natürlich das Gespräch, das teilweise auch ohne Dolmetscher möglich war. Während einige zunächst vorsichtig ins Gespräch eintraten, gingen andere mutig aufeinander zu. Am Ende dieses harmonischen Nachmittags, an dem rund 40 Personen teilnahmen – Deutsche und Ukrainer, Kinder und Erwachsene – bot Andreas Hoyer, der Initiator des Sprachcafés, an, zukünftig wöchentliche Sprachcafés im Gemeindehaus anzubieten, bei denen die deutsche Alltagssprache erklärt und geübt werden kann. Dieses Angebot wurde gerne angenommen.
Ein Jahr später blickt ein ehrenamtliches Team unter der Leitung von Andreas Hoyer nicht nur auf viele gut besuchte Treffen im Gemeindehaus zurück, sondern auch auf ein Sommerfest, ein Weihnachtsfest und verschiedene Exkursionen in die Umgebung. Die Sprachkurse sind nach unterschiedlichen Sprachkenntnissen aufgeteilt und werden teilweise von Ukrainerinnen, die selbst geflüchtet sind, geleitet. Inzwischen gibt es neben den nach Kenntnisstand aufgeteilten Gruppen auch Einzelunterricht – und das mehrmals in der Woche.
Einer der deutschen Unterstützer sagt zum Sprachcafe: In Zeiten zunehmender Ausländerfeindlichkeit und grassierender Fremdenfeindlichkeit finden ich den Beitrag, den ehrenamtlich tätige Bürger im Sprach-Café leisten, besonders begrüßenswert. Sprachkompetenz stellt die Basis für eine geglückte Integration dar. Deshalb bin ich froh, hier unterstützen zu können. Darüber hinaus können die Besucher des Cafés viel voneinander lernen. Es ist ein Geben und Nehmen
Die Ukrainer*innen ihrerseits sagen großen Dank an die Organisatoren für die angebotenen Sprachkurse, denn alles ist sehr zugänglich und verständlich. Sie sagen auch: Ein besonderer Dank an unsere Freiwilligen und Lehrer, die uns beim Verständnis der deutschen Sprache unterstützen. Ebenso danken wir für die Hilfe bei der Lösung verschiedener Fragen mit wichtigen Behörden und Verwaltungen. Übereinstimmend sagen sie: Wir sind froh, dass wir die Möglichkeit haben, uns in einer gemütlichen Atmosphäre mit warmem Tee, Kaffee und Gebäck in unserer ukrainischen Gemeinschaft zu treffen. Wir danken Ihnen für die Organisation verschiedener Ausflüge, Märkte und Feste, die Freude in unseren Alltag bringen.
Obwohl der Großteil der Besucher des Sprachcafés Ukrainer sind, profitieren vereinzelt auch Menschen aus anderen Ländern, die in der Umgebung von Schöppenstedt eine neue Heimat gefunden haben, von diesem Sprachangebot.
Das Sprachcafé ist nur eines von vielen täglichen, offenen Angeboten im Begegnungsort „SegensReich“. Kerstin Hoffmann, Leiterin des „SegensReich“, sagt: „Die wöchentlichen Sprachkurse haben sich als überaus bereichernd und wertvoll erwiesen, sowohl für die Teilnehmenden als auch für die gesamte Gemeinschaft. Die Sprachkurse werden von Menschen mit Fluchterfahrung gut angenommen und bieten ihnen nicht nur die Möglichkeit, ihre Deutschkenntnisse zu verbessern, sondern auch ein Gefühl der Zugehörigkeit und Integration. Die ehrenamtliche Tätigkeit und das unermüdliche Engagement der Kursleiter*innen sind von unschätzbarem Wert und tragen wesentlich dazu bei, Brücken zwischen den Kulturen zu bauen und das Verständnis füreinander zu fördern.“
Das Projekt SegensReich zeigt eindrucksvoll, wie ehrenamtliches Engagement das Leben vieler Menschen bereichern kann und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Integration und zum interkulturellen Austausch leistet.
Zu den Unterstützern des Sprachcafés in Schöppenstedt gehören neben der „Kirchengemeinde Dreieinigkeit zu Schöppenstedt“, die „Evangelische Erwachsenenbildung Niedersachsen/Braunschweig“, die „Braunschweigische Sparkassenstiftung“ und die „AWO-Freiwilligenagentur Elm-Asse“