Pressemitteilung vom 01.08.2024
Die Eckensberger-Stiftung beschenkt das HospizZentrum mit einem Pflegebad
Hospizkräfte leisten eine „segensreiche Arbeit“
Wer schätzt sie nicht – die wohltuende Wirkung eines Wannenbades! Mal so richtig schön im warmen Wasser entspannen – nach einem anstrengenden Tag, bei einer Erkältung, wenn einem bitterkalt geworden ist. Ein warmes Vollbad bringt Wohlbefinden zurück. Mehr noch – ein Bad wirkt auch therapeutisch: es entspannt die Muskulatur, aktiviert die Durchblutung, beruhigt das Nervensystem.
„Jedes Einzelzimmer für unsere Hospizgäste ist im Bad mit einer großzügigen bodengleichen Dusche ausgestattet“, berichtet Ulrike Jürgens, vom Vorstand des Hospizvereins. „Aus Gesprächen in anderen Hospizen wissen wir aber, welch große Bedeutung ein Wannenbad gerade in der letzten Lebensphase haben kann.“ Doch diese speziell für Pflegeeinrichtungen konzipierten Wannen sind sehr teuer, zu teuer für das Budget des Vereins.
Dann lernt Ulrike Jürgens Andrea Kamphenkel vom Vorstand der Hans und Helga Eckensberger-Stiftung kennen. Die Stiftung wurde in Erinnerung an Hans Eckensberger, den ersten Verleger und Chefredakteur der Braunschweiger Zeitung, gegründet. Sie fördert soziale Projekte in der Region Braunschweig. Und in diesem Jahr gehört das Bad im „Hospiz im Gutspark“ in Wolfenbüttel dazu.
Mit einer Fördersumme von 21.000 Euro finanziert die Stiftung nicht nur die Wanne, sondern sogar die gesamte Ausstattung des großen Badezimmers. Frei im Raum steht die höhenverstellbare Wanne. „Sie ist als Sitzwanne oder auch als Liegewanne nutzbar“, erklärt Pflegedienstleiterin Anja Wagner-Brandt. „Gäste, die noch mobil sind, können über eine Tür an der Seite bequem ein- und aussteigen. Andere können wir mit einem Lifter behutsam in die Wanne gleiten lassen.“
Durch Massage mit einem Luftperlsystem kann die Wirkung erhöht werden. Auch Düfte und Licht können die Pflegekräfte ergänzend einsetzen. „Nicht ohne Grund spricht man von Aromatherapie und Lichttherapie“, erläutert Anja Wagner-Brandt. „Ätherische Öle und Lichtfarben haben einen positiven Effekt auf die Psyche.“ Mit der Wirkung von Farben hat sich auch das Einrichtungsteam beschäftigt. So dominiert in diesem Raum die Farbe Blau. Ihr wird die Ausstrahlung von Ruhe, Klarheit, Sicherheit zugeschrieben.
Geschäftsführer Florian Cacalowski berichtet: „Das Bad ist seit dem Betriebsbeginn am 1. Juli schon mehrfach genutzt worden. Wir sind der Hans und Helga Eckensberger-Stiftung sehr dankbar für die großzügige Ausstattung.“ In diesen Tagen ist Dr. Wolfgang M. Müller vor Ort, viele Jahre Vorstandsmitglied der Stiftung und heute ehrenamtlicher Leiter des Stiftungsbüros. Zu den Projekten, die jährlich mit insgesamt ca. 150.000 Euro gefördert werden, gehörten bereits die Hospize in Braunschweig und Salzgitter-Bad. Dr. Müller lässt erkennen, dass er sich intensiv mit dem Thema befasst hat: „Als ich vor Jahren zum ersten Mal in einem Hospiz war, habe ich gedacht: Das muss der Vorraum zum Himmel sein.“ Vor der Leistung der Hospizkräfte und ihrer „segensreichen Arbeit“ hat er großen Respekt, wie er betont.
So gilt das Interesse des Stiftungsvertreters nicht nur der Finanzierung und der Ausstattung des Gebäudes. Bemerkenswert sind seine Fragen nach den seelischen Belastungen der hier tätigen Menschen. Sie mussten sich schließlich bereits nach einem Monat von elf Gästen verabschieden. „Selbstverständlich bieten wir Supervision an“, kommentiert Florian Cacalowski. Und Anja Wagner-Brandt ergänzt: „Mein persönlicher Ausgleich ist mein Zuhause, meine Familie. Und als Pflegedienstleiterin ist mir wichtig, dass wir uns hier im Team über alle belastenden Situationen austauschen.“
Bildunterschrift: Eine komfortable Wanne ist Mittelpunkt des therapeutischen Pflegebades. Für Dr. Wolfgang M. Müller, Leiter des Stiftungsbüros der Hans und Helga Eckensberger-Stiftung, erläutert Pflegedienstleiterin Anja Wagner-Brandt ausführlich die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Foto: Hospizverein