Langelsheim. Die Bundestagsabgeordnete Dunja Kreiser besuchte am Dienstag die Harzwasserwerke GmbH zu einem Informations- und Hintergrundgespräch. In ihrer Funktion als Berichterstatterin zur nationalen Wasserstrategie suchte sie das Gespräch mit der Geschäftsführung der Harzwasserwerke, die als größter Wasserversorger Niedersachsens mit mehr als 260 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr als 2 Millionen Menschen mit Trinkwasser versorgen. Das Trinkwasserverbundsystem der sechs Harztalsperren bedient dabei Kunden vom Harz bis nach Bremen aus einem Speichervolumen von mehr als 182 Millionen Kubikmeter Trinkwasser. Die Harzwasserwerke sind verlässlicher Partner der Trinkwasser- und Energieversorgung für die Zivilgesellschaft und zahlreiche Industriebetriebe.

Im Rahmen einer Präsentation anhand von Schautafeln in der Pumpstation der Talsperre referierten die Geschäftsführer Lars Schmidt und Hendrik Rösch, sowie der Bereichsleiter Ressourcen Dr. Andreas Lange umfangreich über Daten, Fakten, Versorgungsgebiet und Aufgaben des Unternehmens. Kernthemen der anschließenden Diskussion waren die Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt, sowie Machbarkeitsstudien zu geplanten Projekten in der Kopplung von Systemdienstleistungen zur Trinkwasserbereitstellung, Hochwasserschutz, Niedrigwasseraufhöhung und Energiespeicherung im Harz. Besonders im Fokus standen der Hochwasserschutz für Goslar und eine mögliche Erhöhung des Staudamms der Granetalsperre. „Wir nehmen dabei die Sorgen der Anwohner sehr ernst“, betonte Hendrik Rösch. „Anwohner sind immer Teil der Machbarkeitsstudien und spielen dabei eine zentrale Rolle. Es gilt mit allen Beteiligten Lösungen und Wege zu finden, um unsere wichtigste Ressource Wasser bestmöglich zu schützen.“

Im Anschluss erhielt die Besuchergruppe zusammen mit der SPD-Bundespolitikerin eine überaus anschauliche Führung durch die Talsperrenanlage. Auf einem Rundgang durch die Pumpstation und den Kontrollgang der Talsperre versorgte Talsperrenmeister Klaus Hans die Besucher:innen mit einer Fülle an technischen Informationen und wissenswerten Schlaglichtern in der Historie der Talsperre. Ein besonderes Highlight für alle war sicher der Aufstieg zum Überlaufturm der Talsperre. Die Innerstetalsperre liegt westlich von Wolfshagen zwischen Langelsheim und Lautenthal und wird aus dem Harzfluss Innerste gespeist. Das Staubauwerk entstand zwischen 1963 bis 1966. An der Talsperre zeigt sich besonders gut die Vielschichtigkeit der Aufgaben, nämlich Trinkwasserversorgung, Hochwasserschutz, Niedrigwasseraufhöhung und Stromerzeugung. Der Staudamm ist 35 Meter hoch und 750 Meter lang. Der Stausee hält bei Höchstwasserstand über 19 Millionen Kubikmeter Trinkwasser zur Verfügung. Damit ist die Innerstetalsperre gemessen an ihrer Staumenge im Mittefeld der zahlreichen Harztalsperren. Als markant gilt der Überlaufturm, der ein Überlaufen des Stauwassers über den Staudamm verhindert und somit dem Hochwasserschutz dient.

In Zeiten fortschreitenden weltweiten Klimawandels und sich beunruhigend mehrender Starkwetterphänomene wird eine nationale Wasserstrategie zu einer unserer vordringlichsten Aufgaben. Lang anhaltende Dürreperioden auch gerade bei uns in Niedersachsen, trockene Böden, sinkende Grundwasserspiegel und Flutkatastrophen wie jüngst im Ahrtal zwingen uns alle zu einem Strategiewandel im Umgang mit der Ressource Wasser“, betonte Kreiser. „Auch die sich häufenden Hochwasserereignisse in meinem Wahlkreis Wolfenbüttel erfordern ein besonderes Augenmerk. Als Innenpolitikerin stehen Zivil- und Katastrophenschutz für mich besonders im Fokus. „Mit unserer nationalen Wasserstrategie wollen wir ein langfristiges und krisenfestes Wassermanagement in Deutschland schaffen. Ich denke, wir haben mit einem vielseitig besetzen Stakeholder-Dialog während eines zweijährigen Konsultationsprozess die wesentlichen Herausforderungen, Ziele und mögliche Maßnahmen für die nachhaltige Sicherung der Wasserressourcen erarbeitet. Diese gilt es nun gezielt umzusetzen! Der permanente Dialog mit allen beteiligten Stakeholdern ist dafür unabdingbar“, resümierte die Bundestagsabgeordnete. „Ich bin zuversichtlich, dass wir uns bereits auf einem guten Weg befinden.“

Foto von links nach rechts lauten:
Dr. Andreas Lange (Bereichsleiter Ressourcen HWW), Klaus Hans (Talsperrenmeister), Dunja Kreiser (MdB), Lars Schmidt (Kaufmännischer Geschäftsführer HWW), Hendrik Rösch (Technischer Geschäftsführer HWW)