Asse-Andacht am 23.03.2025 mit Votum an die Landeskirche

197

Zur 67. Asse-Andacht am 23. März versammelte sich am Schacht Asse II eine große Runde von Engagierten, darunter sowohl Mitstreiter/-innen der ersten Stunde dieser Asse-Andachten, als auch Mitarbeiter der BGE. Gemeinsam gedachten sie der schwierigen Lage, in die die Geschichte alle Beteiligte geführt hat.

Es tat gut, gemeinsam zu beten, zu singen und den starken Klängen des Posaunenchors Ahlum zu lauschen. Es tat gut, in dieser Gemeinschaft der ermutigenden Auslegung von Oberlandeskirchenrat Thomas Hofer mit Bezug zu Jahreslosungen der letzten Jahre zu hören. Es tat gut, die verschiedenen Statements engagierter Menschen in sich aufzunehmen und aus diesem Sonntagabend in den eigenen Alltag zu tragen.

Bei aller Sorge, aller Enttäuschung und allem Schmerz angesichts einer fehlerhaften Atom- und Entsorgungspolitik vergangener Zeiten blieb klar, dass jenseits von Schwarz und Weiß, viele Grautöne existieren, dass Gespräche Brücken bauen können, und dass eine Haltung gegenseitigen Respekts vor dem Gegenüber auch bei hartem Streit in der Sache sich nicht ausschließen.

Daher war es auch gut, dass unter der fachkundigen und engagierten Moderation und Organisation von Paul Koch und Bodo Walther, Bürger und Mitarbeiter der BGE im Anschluss an die Andacht noch Zeit für Gespräche im Info-Zentrum Asse fanden. Zwischen Kontroverse und Dialog bleibt die Hoffnung, dass Wachsamkeit und Entschiedenheit der Bürgerinitiativen, der Kommunalpolitik und der Kirchen weiterhin ein wichtiges Korrektiv für holzschnittartige Betrachtungsweisen politscher Entscheider sind – ganz so, wie es Papst Franziskus vor rund 10 Jahren forderte, als er dem technokratischen Denken die politische Verantwortung entgegensetzte. Für die Region um den Asseschacht bleibt die Hoffnung, dass die politischen Entscheider Alternativen zum Standort des Asse-Dauerlagers noch zulassen, weil die Sicherheit für die Region um die Asse wegen zu geringem Wohnbebauungsabstand nicht garantiert werden kann.

Der Trägerkreis der Asse-Andachten verlas und übergab Herrn Oberlandeskirchenrat Hofer am Ende der Asse-Andacht ein Votum, dass die Landeskirche auffordert, sich mehr um die Sorgen der Bürger rund um die Asse, aber auch um anstehende Probleme bei der Endlagersuche, die auch unsete Region betreffen könnte, zu kümmern und ernst zu nehmen, und sich entsprechend in den Dialog mit einzubringen.