Aktive Jugendgruppe wird angestrebt

130

DRK-Ortsverein Salzdahlum blickt auf 55 Jahre zurück. Fridbert Schwartz will Mitgliederschwund bekämpfen.

Wolfenbüttel. Im Jahre 1969 fanden sich in Salzdahlum engagierte Ehrenamtliche zusammen, um einen neuen DRK-Ortsverein zu gründen. In diesen Tagen blickt die Gruppierung im Kreisverband Wolfenbüttel des Roten Kreuzes auf 55 Jahre zurück. Zu den Gründungsmitgliedern im damaligen „Wippers Gasthof“ zählte auch die vieljährige Vorsitzende Thea Ebeling, deren Nachfolge später Margret Weber antrat. Heute steht der 74-jährige Fridbert Schwartz an der Spitze.

Schwartz führt den Verein nun seit drei Jahren und schaut etwas wehmütig zurück. Denn in den Anfängen waren die Rotkreuzler in Salzdahlum noch recht aktiv. „Ja, wir haben eine starke und aktive Rot-Kreuz-Arbeit betrieben, hatten sogar eine Jugendgruppe. Wir stellten zudem Hilfen im sozialmedizinischen Bereich“, blickt er zurück. Dazu zählten einzelne Aktionen wie die Estland-Hilfe Anfang der 90er-Jahre. Das „zuhause“ des Ortsvereins war damals ein Raum im Kindergarten.

Doch im Laufe der Zeit hat auch das DRK Salzdahlum mit Mitgliederschwund zu kämpfen. „Vor Corona lagen wir noch gut bei 220 Mitgliedern. Leider sind es aktuell nur noch rund 150. Es ist einfach immer schwieriger geworden, Leute fürs Ehrenamt zu begeistern“, zeigt sich der ehemalige Gymnasiallehrer enttäuscht, der selbst 30 Jahre beim DRK ist. Die Nachwuchsprobleme seien sehr ernst zu nehmen, ergänzt er und erinnert an wichtige Aktionen, die der Ortsverein jetzt noch organisiert. Dazu zählen die Blutspendetermine, die Sitzgymnastik und der Geburtstagsdienst.

Auch die Raumnot betrifft den Ortsverein. Während man früher noch einen Raum im Kindergarten zur Verfügung hatte, musste man ihn aufgrund hoher Kinderzahlen wieder abgeben. „Wir sind jetzt seit 2009, also seit 15 Jahren, ohne festen Raum für gemeinsame Zusammenkünfte. So müssen wir flexibel sein und treffen uns privat beim Vorsitzenden, im Solferino, in der Kirchengemeinde oder im Sportheim. Dabei ist das Solferino ein Segen. Dadurch haben wir auch die räumliche Nähe zum Kreisverband.

„Aber sonst hängen wir da etwas in der Luft. Das Platzangebot ist ziemlich mau“, erzählt Schwartz und ergänzt, bis vor Corona noch Fahrten organisiert zu haben. Die Touren führten die Mitglieder unter anderem nach Tangermünde, Hannoversch Münden, Marburg oder Potsdam. Früher habe es auch Seniorencafé-Runden gegeben. Dafür fehlten aktuell aber die Räumlichkeiten. Was geblieben ist, ist die Blutspende. Das zeichnet den Ortsverein nach Meinung Schwartz aus.

Früher habe man auch Materialien zur Verfügung gestellt wie Gehhilfen und Bettenverleih. Das alles sei nicht mehr vorhanden. Auch habe in der Vergangenheit das Jugendrotkreuz Kekse gebacken. Das sei ein schöner Brauch gewesen, blickt der Vorsitzende zurück. „Dabei wäre gerade die Jugend wichtig, denn das ist ja der prädestinierte Nachwuchs.“ Für die nahe Zukunft sind Aktionen geplant und angedacht, die im Solferino oder im Sportheim (angemietet) stattfinden könnten.

Schwartz weiter: „Unser Anliegen bleibt es, die sieben Säulen des DRK zu beherzigen: Unabhängigkeit, Menschlichkeit, Neutralität, Freiwilligkeit, Unparteilichkeit, Einheit und Universalität.“

Einst war der Ortsverein Salzdahlum der jüngste unter den zahlreichen Ortsvereinen. „Wir sind sozusagen gemeinsam gealtert. Wir hätten den Nachwuchs mitnehmen sollen. Aber das lässt sich alles so leicht sagen. Heute sind immer weniger Menschen bereit, ehrenamtlich Verantwortung zu übernehmen“, so der 74-Jährige, dem die Arbeit beim DRK immer viel Freude bereitet. „Vor allem interessieren mich soziale Projekte. Ziel muss es sein den Ortsverein zu erhalten, um mit jungen Mitgliedern sinnvolle Projektarbeit leisten zu können.  Dabei ist die Ortschaft Salzdahlum ein wichtiger Faktor.“

Der aktuelle Vorstand besteht aus Fridbert Schwartz (Vorsitzender), Silke Pitsch (Stellvertreterin), Kassenwart Ralf Achilles und Schriftführerin Christiane Gmelin. Beisitzer sind Petra Boßmann und Conny Lange.

Titelfoto: Verdiente Mitglieder: Das Foto zeigt eine Ehrung verdienter und vieljähriger Mitglieder (von links): Belinda Achilles, Gerd Dittmann, Monika Bosse, Erika Hoffmeister und Silke Pitsch. Foto: privat
Gründung 1: Das Foto stammt aus den frühen 70er-Jahren mit der damaligen Vorsitzenden Thea Ebeling (Mitte mit Sonnenbrille). Foto: privat  Gründung 2: Auch dieses Foto mit den Rot-Kreuz-Helferinnen stammt aus den 70er-Jahren. Foto: privat